Geht man heutzutage einkaufen oder kauft online ein, gleicht das dem Gang zur Wahlurne an einem Sonntagvormittag, wie zuletzt vor Kurzem die Bundestagswahl. Immer mehr Menschen haben ein flaues Gefühl im Magen wenn, sie einkaufen, das Gefühl der Unentschlossenheit, weil zu viele Informationen uns überfluten und es einem schwer fällt, das Richtige und vor allem das Gute zu wählen.
Gleichzeitig geht es zum Dank dieser vielen Informationen aber heute ganz anders zu, als noch vor zehn Jahren. Wir interessieren uns nicht nur noch für die technischen Eigenschaften des neuen Handys oder für den Geschmack der Kartoffelchips, sondern für viel mehr Eigenschaften, die ein jedes Produkt hat. Es ist auch nicht nur eine Entscheidung zwischen bio oder nicht-bio, die wir treffen müssen und wollen, denn auch bei biologischen Produkten gibt es dank laschen Gesetzen große Unterschiede und “Greenwashing”.
Nicht zuletzt hat das schreckliche Unglück in Bangladesh uns aufgerüttelt. Seit dem achten viele Konsumenten verstärkt darauf, wo sie beispielsweise ihre Kleidung kaufen. Große Konzerne legen ihre Lieferketten transparenter offen und haben den Zusammenhang erkannt. Doch wäre es besser, wir kümmern uns selbst aktiv darum, damit solche Katastrophen nicht mehr passieren.
Wer steckt dahinter? Wie werden die Menschen behandelt?
Nein, wir interessieren uns heute dafür, was das Unternehmen insgesamt für Eigenschaften hat, ob es seine Leute richtig bezahlt und korrekt behandelt. Wir suchen gezielt nach umweltfreundliche Produktionsmethoden, fairen und sicheren Beschäftigungsverhältnissen, nach Transparenz und Kreativität in der Kommunikation, die unseren eigenen Aktivitäten angemessen ist. Fairness den Kunden und den anderen Stakeholdern gegenüber ist nicht zu unterschätzen. Wir suchen nach Produkten, die unsere Gesundheit nicht beeinflussen.
So viele Siegel – ich blick da nicht durch
Natürlich gibt es für alles Siegel, doch viele dieser Siegel behandeln nur einen Ausschnitt aus den obigen Fragestellungen. Bei so vielen Aspekten, die wir heutzutage gerne berücksichtigen wollen und durch das Internet und die Entwicklung unserer Gesellschaft zu einer offenen Bürgergesellschaft auch berücksichtigen können, ist es natürlich schwer, dies tatsächlich tagtäglich zu machen.
Die Zeit, für jedes Produkt eine umfangreiche Recherche zu starten, die Hintergründe zu jedem Siegel zu erforschen und sich mit jedem problembehafteten Sachthema auseinanderzusetzen ist einfach nicht da. Daher muss man sich darauf verlassen können, das jemand anderes einem diese Arbeit abnimmt. WeGreen (www.wegreen.de) zum Beispiel.
WeGreen sammelt im Hintergrund alle vorhanden Informationen ein, die es über Hersteller und Produkte gibt – dazu gehören die verschiedenen Siegel und Zertifikate, Produkteigenschaften (vegan, upcycled) und Produktbewertungen wie von Stiftung Warentest aber auch von unabhängigen Forschungsinstitutionen, Ratingagenturen, Verbraucher Initiativen oder NGOs. Ein Algorithmus berechnet dann ein Rating für das Produkt und das Unternehmen aus, welches anhand einer Ampel übersichtlich die Nachhaltigkeit des Produktes aufzeigt.
Dabei definiert WeGreen Nachhaltigkeit in acht Dimensionen – Umwelt, Klima, Arbeitsbedingungen, Gesellschaft, Transparenz, Reputation, Gesundheit und Wirtschaftlichkeit. Und auch die Güte der eingesammelten Informationen wird anhand der Kriterien Glaubwürdigkeit, Seriosität, Zugänglichkeit, Aktualität und Quantifizierbarkeit bewertet. So kommt letztendlich eine Bewertung heraus, die Konsumenten ein sicheres Gefühl dabei geben soll, dass, wenn sie einkaufen, auch ihrer damit ausgedrückten Wahlstimme Gewicht zu geben. Man sehe es als außerparlamentarische Opposition. In die Nachhaltigkeitsampel fließen zu 50% Informationen zum Produkt und zu 50% vom Unternehmen ein.
Kooperation und Vernetzung als Erfolgsmodell eines Social Startups
Eine große Herausforderung für Social Startups wie WeGreen ist es, wichtige Reichweite und Nutzer zu gewinnen, ohne dafür große Marketingbudgets zu haben. Maurize und sein Team haben das elegant gelöst und die Nachhaltigkeitsampel in eine der größten Barcdoe-Scanner – Apps integriert. Die ca. 10 Millionen Nutzer des jungen Berliner Unternehmens checkitmobile haben dafür ihre App “barcoo” (www.barcoo.de). Einfach den Barcode-Scanner auf das Produkt halten und sofort erscheinen alle Zusammenhänge der Produkts, seines Herstellers und die Nachhaltigkeitsampel von WeGreen.
WeGreen bietet eine direkte Beteiligung am Unternehmen via Crowdinvesting an
Damit WeGreen auch weiterhin seinen Service anbieten, verbessern und erweitern kann, ist das Unternehmen nun auf der Suche nach Investoren, die auf dem angelegten innovestment-Projekt mindestens 70.000€ zusammentragen. Das equity based Crowdfunding geht noch bis zum 27. Oktober 18 Uhr und ist auf einem guten Weg.
Wer Teil dieses Unternehmens sein möchte, welches informiert und empfiehlt, unabhängig ist und eine große Auswahl an bekannten und Nischenprodukten bietet, der sollte sich auf die Socken machen, zur virtuellen Wahlurne.
Autoren: Julien & Torsten