In unserem regelmäßig erscheinenden Podcast spricht Georg Staebner von Helden und Visionäre mit interessanten Persönlichkeiten aus dem Bereich Social Entrepreneurship. Diesmal hat er sich mit Timo Wans von MYZELIUM unterhalten.
Knapp 120 Minuten voller Podcast-Content. Wenn dich die Länge jetzt erschrecken sollte, keine Sorge: Springe einfach auf das Ende der Episode, lies dir alternativ diesen Text durch, und nimm so die Kernelemente mit. Mit Sicherheit wird dich die Zusammenfassung aber auch neugierig machen.
Große Episode = Große Themen
Diese XXL-Episode hat mindestens eine Sache mit einem wissenschaftlichen Paper gemeinsam: Man kommt langsam zum Punkt, zum Kernelement. Das ist aber in diesem Fall gar nicht schlimm, denn das Ergebnis ist eine interessante Folge voller Insights.
Ein kleiner Vorgeschmack auf die Themen, die angesprochen werden:
- Wie kann Gemeinschaft und Wirtschaft verbunden werden?
- Welche konkreten Beispiele gibt es von wirtschaftlich agierenden Unternehmen?
- Was ist die Verbindung zwischen Vertrauen, Verantwortung, Handeln und wirtschaftlichem Erfolg?
- Kannst du auch mit deinem Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich sein, ohne Marktmechanismen wie Angebot und Nachfrage?
Positive Veränderungen herbeiführen
Wir brauchen mehr konkrete Handlungsschritte, bei denen Vertrauen und Verantwortung mit eingebracht werden und dann zu spürbaren positiven Veränderungen führen. Wir würden damit neue, im Rahmen von Wirtschafts-, Gesellschafts- und Kultur-Systeme komplett neue Denkmodelle schaffen.
Wirtschaft ohne Markt – geht das?
Timo hat gezeigt, wie der Switch von einem Denkmodell (solidarischer Landwirtschaft) zu anderen Denkmodellen und Unternehmensformen gekommen ist. Sein Schlüssel dabei war, ihr ahnt es schon, das Probieren und Machen. Dadurch sind neue Dinge entstanden – im Fall von Timo: Wirtschaft ohne den Markt, also ohne die Mechanismen von Angebot und Nachfrage. Er hat diese verändert.
In diesem Kontext benötigt man neue Bilder für die “Share-Holder”. Klassisch wird zwischen Kunden, Mitarbeiter, Investoren und Unternehmer unterschieden. Das Bild, das Timo von einem Unternehmer zeichnete, hat Georg angesprochen und somit auch zu diesem intensiven Gespräch geführt. Die Grundlage genau dieses Bildes ist im Kern, zu wissen, was man wirklich will und dieses in Form einer Vision kommunizierbar macht. Ohne jedoch die Offenheit für die eigene Situation und den Handlungsspielraum aufzugeben und auch diesen zu kommunizieren. Dabei wächst und entwickelt man sich persönlich weiter. Man handelt und tut etwas, getreu dem Motto dieses Podcast: “Mach was, beweg was!”.
Weg mit den Silos
Beim gemeinschaftlichen Wirtschaften funktioniert dieses Bild sehr gut. Aber auch in unserer “normalen” Gesellschaft und Wirtschaft ist es nötig, dieses Bild zu stärken. Dort kommen wir aber nicht hin, wenn wir immer das Schubladendenken der “Share-Holder” bedienen. Wir müssen außerhalb der Silos denken. Die Schwelle zwischen diesen einzelnen Holder ist Vertrauen. Sowohl im eigenen Sinne (sich selbst vertrauen), Verantwortung übernehmen und etwas zutrauen. Das ermöglicht uns dann, außerhalb dieser Silos zu denken.
Nur wer Verantwortung übernimmt, kann Änderung herbeiführen
Klar ist, wenn wir nicht Verantwortung übernehmen, dann wird das von uns selbst geschaffene System uns immer mehr einengen. Wir können nicht allein die Welt verändern, wir können aber Verantwortung übernehmen und Teil der Veränderung werden. Bist du bereit dafür? Dann mach was, beweg was!
Über MYZELIUM
Das MYZELIUM ist das Ökosystem für gemeinschaftsbasierte Unternehmer*innen. MYZELIUM ermöglicht es Unternehmer*innen, solidarisch-gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften groß zu denken.
Das gelingt durch Gründungsbegleitung und unterschiedliche Workshops.
Zudem bringen MYZELIUM solidarisch-gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften in die Wissenschaft und stößt internationale Forschungsprojekte an. Mit den gewonnenen Erkenntnissen aus Forschung und Praxis unterstützen die Initiatoren Politik, Verwaltung, Stiftungen und Verbände beim notwendigen Perspektivwechsel für die Welt von morgen.