Jeden Tag werden 25.000 Fußballfelder tropischen Regenwaldes zerstört. Im ersten Monat nach Amtsantritt des neuen Präsidenten Jair Bolsonaro sind im brasilianischen Regenwald direkt 54 Prozent mehr Bäume gefallen als im Vormonat. Dabei gilt der immergrüne Gürtel rund um den Äquator als grüne Lunge der Erde – und neben den Ozeanen als wichtigster Verbündeter im Kampf gegen den globalen Klimawandel. Die Hamburger Genossenschaft The Generation Forest (zuvor: Waldmenschen eG) hat hier einen Lösungsansatz erarbeitet, an dem jeder Mensch teilhaben kann – Regenwälder pflanzen, nachhaltig bewirtschaften und das Klima retten. So wird der Umwelt und den Menschen vor Ort geholfen und es entsteht sogar eine Rendite.
The Generation Forest kauft gerodete Flächen auf und pflanzt dort tropische Mischwälder an, die nicht zur schnellen Abholzung, sondern zur nachhaltigen forstwirtschaftlichen Nutzung vorgesehen sind. Dieser »Generationenwald« ist eine robuste Mischung einheimischer Bäume, die für gesunde Böden sorgt und zum Lebensraum vieler Tierarten wird. Es werden nur einzelne, ausgewählte Bäume gefällt und Lücken sofort neu bepflanzt – das Ökosystem Regenwald, seine hohe Artenvielfalt und seine Schutzfunktionen bleiben intakt. Die kontinuierliche Vermarktung der nachhaltigen Edelhölzer erwirtschaftet einen Ertrag, welcher der Genossenschaft eine attraktive Rendite garantiert, so fließt ein Teil des Geldes wieder an die Mitglieder zurück.
The Generation Forest bietet die Möglichkeit die Lebensbedingungen selbst in die Hand zu nehmen
Zugleich bietet die genossenschaftliche Waldwirtschaft den Menschen vor Ort sichere und faire Arbeitsplätze und so die Möglichkeit, ihre Lebensbedingungen selbst zu verbessern. Das Konzept des Generationenwaldes entwickelte Futuro Forestal, ein auf nachhaltige Wiederaufforstung
spezialisiertes panamaisches Sozialunternehmen (erste Certified B-Corporation in Panama). In ihm hat The Generation Forest einen kongenialen Partner und Mitgründer mit über 25 jähriger Erfahrung gefunden. Beide eint die Überzeugung, dass Umweltschutz und Wirtschaft kein Widerspruch sein müssen. Ihr Leitbild ist die Pflanzung von nachhaltigen Generationenwäldern als wirksamstes Mittel um den Klimawandel aufzuhalten und unsere Lebensgrundlagen zu bewahren.
Erstes Projekt bereits erfolgreich – zweites soll bis 2022 realisiert werden
Ein erstes Projekt der Genossenschaft bildet die bereits aufgeforstete Fläche »La Reina«. Der 25 Hektar große Mischwald speichert in Panama (Region Darien) jährlich bereits über 350 Tonnen CO2. Zukünftig sollen es mehr werden: Bis zum Jahr 2022 wollen die Klimaretter eine Million Bäume pflanzen. Ein weiterer Schritt dahin: 2019 ist das zweite Panama-Projekt Santa Rita mit drei Fincas und 148 Hektar Gesamtfläche in der Region Colón gestartet. Die dortige Aufforstung schließt eine Lücke im grünen Korridor zwischen den Nationalparks Chagres und Soberanía im Norden von Panama. Jeder Anteil (entspricht 1.200 Euro) pflanzt 500 Quadratmeter neuen Wald, schützt das Klima und die Umwelt, schafft faire Arbeit im globalen Süden und: einen projizierten Wertzuwachs von 4,5 % pro Jahr. Das Geld fließt zu 56 Prozent in den Wald, 27 Prozent ins Land und 17 Prozent in die Genossenschaft.
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