Das im letztem Jahr gegründete Startup „Changing Environments“ feiert riesen Erfolge in Boston und Cambridge. Gegründet wurde das Unternehmen von den drei jungen Frauen Sandra Richter, Jutta Friedrichs und Nan Zhao in Cambridge. Mit ihrer Idee und smarten Technologien möchten sie Menschen aus dem Haus locken und verbinden. Wie sie das tun? Mit den sogenannten Soofas, smarte, solar-betriebe Bänke die der Öffentlichkeit zum Aufladen von elektronischen Geräten zur Verfügung gestellt werden – ohne Kosten für den Verbraucher.
Das Pilotprojekt fand 2014 in Boston statt, wo erstmals zehn Soofas in öffentlichen Plätzen aufgestellt und installiert wurden. Kurz darauf folgten Verhandlungen mit weiteren Interessenten, meist aus der Kommunalebene oder dem Bildungsbereich. Es folgte der Gewinn eines Startkapitals von $1 Millionen. Inzwischen sind Soofas in der Boston Gegend, Boulder, den California State Parks, Los Angeles und Miami installiert. So kann man zum Beispiel bereits im Danehy Park und der Central Square Bus Station in Cambridge Soofas nutzen. Mit Hilfe der University of Miami plant das Team nun mehr Bänke bis zum Ende des Jahres in der Umgebung von Süd-Florida aufzustellen.
Ganz neu ist die Idee allerdings nicht. So gibt es zum Beispiel auch Street Charge, die solar-betriebene Aufladestationen in verschiedenen Orten weltweit aufgestellt hat. Ein anderes Beispiel ist die Initiative City Charge der städtischen Regierung von Tokio, die eine solar-betriebene Aufladestation zum Ende des Jahres bauen lassen möchte, die zugleich LED Straßenlicht bietet, Erdbeben stand halten kann und als Notstromversorger dienen soll.
Technologie verändert das urbane Leben
Im Interview mit Data-Smart City Solutions verriet Sandra Richter, dass es aufgrund von technologischen Möglichkeiten heutzutage recht einfach ist herauszufinden, was Bürger eigentlich wollen und dies auch umzusetzen. Der Grund, dass die drei Gründerinnen Soofa gestartet haben, war, dass jeder in ihrem Umfeld immer wieder über Smart Cities geredet hat, aber nicht wirklich etwas für die mobile Generation in die Tat umgesetzt wurde. Als ein MIT Media Lab Spin-off haben sie dies ändern wollen. Auf die Frage, was die größte Herausforderung sei als ein Tech Startup, das mit Städten und Kommunen zusammen arbeiten, antwortete die Gründerin (im gleichen Interview), dass die innovativen und aktiven Leute oft nicht diejenigen sind, die Macht und das Geld haben.
Zukunftspläne von Changing Environments
Das Team arbeitet daran, verschiedene Versionen des Soofas zu entwickeln. Die erste Version war die Solar-betriebene Bank, die bis zu zwei Handys zur gleichen Zeit via USB aufladen kann. Weitere Versionen sollen komplexer werden und u.a. Auskunft über Wetter, Stickstoffwerte oder Fußgängerströme bieten können, d.h. die Bank soll mit dem Internet verbunden sein. Andere Ideen sind, Sensoren einzubauen, die es ermöglichen, über Bluetooth mit der Bank zu reden. Ähnliche Experimente wurden wohl in London durch eine Kunst-Installation, und in Melbourne, wo man einem Baum Email schreiben konnte, getestet. Zudem planen sie weitere Produkte für das urbane Umfeld zu entwickeln.
(Autor: Melanie Akerboom)