Süd-Amerika, Anden, 33° S, 70° W, Temperaturen weiter unter 0 Grad, der Gipfel des Aconcagua in Sicht. Nur noch wenige Meter bis zur knapp 7000m hohen Spitze. Doch dann zieht ein Unwetter auf, Eisregen, die Kleidung hält dem Wetter nicht stand, der Klettertrupp muss zur nächsten Bergstation absteigen, alle Anstrengung umsonst. In der Berghütte klagen die Kletterer über die Kleidung und Fragen sich, wer diese, unter welchen Bedingungen, hergestellt hat. Es entstehen viele Fragenzeichen, keine Transparenz, viele unbekannte Stoffe – die nächste Ausrüstung soll wetterstabil sowie nachhaltig sein und dabei noch etwas für den Schutz der Umwelt abwerfen – eine Bergsteigerin, die nicht absteigen wollte, erzählt voller Euphorie von ihrer Patagonia Ausrüstung.
Patagonia – mit begrenzten Ressourcen leben
Patagonia stellt mit einer großen Auswahl an Bekleidung für alle Wetter- und Höhenlagen und einer Verbundenheit mit der Natur ein spannendes Gesamtpaket. Für das Unternehmen steht vor allem eines im Vordergrund: die eigene Umweltbelastung reduzieren und der Umwelt etwas zurück zu geben. Patagonia möchte hochwertige Produkte herstellen, die jahrelang halten und damit nicht ersetzt werden müssen. Ein großes Textil-Reparaturzentrum repariert beschädigte Kleidung. Patagonia-Kleidung die nicht mehr repariert werden kann, wird recycelt – so entsteht aus ausgedienten Produkten noch etwas. Recyceltes Polyester findet sich in vielen Patagonia-Kleidungsstücken wieder. Die verwendete Baumwolle wird ausschließlich ökologisch angebaut. Die Daunen besitzen einen Herkunftsnachweis und sind weder aus Zwangsfütterung noch aus Lebendrupf. Daunen werden ausschließlich von Schlachtbetrieben bezogen. Zudem sorgt sich das Unternehmen um alle Mitarbeiter entlang der Lieferkette. Sichere, faire, legale und menschenwürdige Arbeitsbedingungen werden durch enge Zusammenarbeit mit den Textilfabriken und den verarbeitenden Betrieben sowie einer hohen Transparenz und Rückverfolgbarkeit gewährleistet.
Umweltschutz im Unternehmen leben
Die Mitarbeiter bekommen die Chance Umweltgruppen, die anfangs nur finanziell unterstützt wurden, direkt zu unterstützen. Beispielsweise durch ein Praktikum bei einer Umweltgruppe. Seit 1993 gibt es das Patagonia Employee Internship Program. Ähnlich wie das hierzulande bekannte Stadtradeln gibt es eine Bike-to-Work-Woche in der sich Fahrrad-begeisterte Mitarbeiter mit dem Rad auf den Arbeitsweg machen. Darüber unterstützt und ermutigt das Unternehmen seine Mitarbeiter zu vielen weiteren Projekten wie zum Beispiel Bäume pflanzen, Strände säubern, an Orten die ursprüngliche Vegetation zu stärken, oder einen halben Tag kostenlos für eine gemeinnützige Organisation zu arbeiten. Die einzelnen Unternehmstandorte werden so Energieeffizient gestaltet wie möglich.
Sinnvolle Investion des Umsatzes
Patagonia hat sich verpfichtet mindestens 1% seines Umsatzes für den Erhalt und den Schutz der Umwelt zu spenden. Schon seit dem Jahre 1985 hat sich Patagonia diesem Leitsatz verschrieben und seitdem mehr als 70 Mio US-Dollar an meist kleine Umweltgruppen weltweit gespendet. 2002 gründete sich aus der Idee der 1% for the Planet Club. Am Black Friday 2016 wurden gar 100 Prozent der Einnahmen an lokale Umweltaktivisten gespendet.
Patagonia kann ein starkes Vorbild für soziale Startups sein – auch wenn diese anfangs natürlich nicht diese Möglichkeiten haben werden, die ein gewachsenes und am Markt etabliertes Unternehmen wie Patagonia hat. Auch andere Textil-Riesen sollten sich an der Transparenz und der ökologischen Leitlinien von Patagonia orientieren.