Einzelhändler fürchten die Verlagerung des Einzelhandels ins Internet schon seit Jahren. Immer mehr Deutsche kaufen ihre Wunschartikel online und der Einzelhandel hat dabei das Nachsehen. Beraten wird offline, gekauft aber immer öfters online, so könnte man das Problem vieler Inhaber kleinerer Geschäfte beschreiben.
Dass es so nicht unbedingt sein muss, zeigt die an der Ems gelegene westfälische Kleinstadt Rheda-Wiedenbrück. Hier kam Alexander Martinschledde eines Tages zu der Feststellung, dass er gar nicht mehr wisse, bei welchem lokalen Händler er auf die Schnelle seine zu erledigenden Besorgungen einkaufen könnte. So sprach er ansässige Händler an und begeisterte sie für das Projekt “Mein Rheda-Wiedenbrück“ (www.mein-rhwd.de), bei dem sich lokale Einzelhändler unter dem Leitmotto „buy local, buy social“ organisieren, um zusammen in einer Smartphone-App den lokalen Handel zu fördern.
Die App wird unter dem Namen „Mein Rheda-Wiedenbrück“ im Google Playstore bzw. Apple App-Store angeboten und bietet den Händlern die Möglichkeit, ihre Waren auf einem Online-Marktplatz anzupreisen. Nutzer der App bekommen so nicht nur tagesaktuelle Angebote, sondern können sich bequem von zu Hause oder unterwegs durch das Sortiment der lokalen Händler klicken.
Die teilnehmenden Händler profitieren in zweierlei Hinsicht: Neben den geringen Werbekosten gewinnen sie neue Kunden, die ohne die App vermutlich online bestellt hätten. So ist mit der Rhea-Wiedenbrück App eine Kommunikationsplattform zwischen dem Kunden und dem Einzelhändler entstanden, die nicht nur Kaufimpulse und zusätzliche Umsätze generiert, sondern auch die lokale Verbundenheit zu Geschäften aus der Heimatregion festigt.
Die App ist nicht nur beschränkt auf die kommerzielle Nutzung. Darüber hinaus finden Nutzer der App nicht nur Warenangebote, sondern auch wichtige Termine in der Stadt: Ob Karneval, Museumsführungen oder Konzerte – mit der Rhea-Wiedenbrück App wird nicht nur der lokale Handel, sondern der Bezug zur Stadt allgemein gestärkt.
(Autor: Sascha Waterkotte)