Das von dem Bayreuther Franz Purucker in Indonesien gegründete soziale Unternehmen Laros produziert im indonesischen Dorf Jambewangi exotische, organische Trockenfrüchte, um die lokalen Bauern und Familien zu unterstützen. Über eine Crowdfunding Kampagne wurde dieses Projekt nun erfolgreich finanziert.
Tropische Früchte wie Mangos, Bananen, Kiwi und Ananas sind in Europa schon bekannt – auch als Trockenobst. Doch in Südostasien gibt es eine Vielzahl anderer exotischer Früchte, die gar nicht oder nur vereinzelt exportiert werden – noch weniger als Trockenfrüchte. Diese süße Vielfalt erstreckt sich in Indonesien beispielsweise auf Früchte wie die Jackfrucht, Rambutan, Durian (auch bekannt als Stinkfrucht) oder die Drachenfrucht. So ist auch knapp ein Drittel der indonesischen Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig.
Doch leben über elf Prozent der Menschen in Indonesien unterhalb der Armutsgrenze; rund sechs Prozent der Bevölkerung sind arbeitslos. Aufgrund von saisonalen Überschüssen und einem instabilen Absatzmarkt kommt es nicht nur zu einem Preisverfall, in Folge dessen die Bauern ihre Ernte zu lächerlich geringen Preisen verkaufen müssen, sondern auch zu hoher Arbeitslosigkeit und Nahrungsmittelverschwendung, da die überschüssigen Früchte einfach weggeworfen werden. Auch im Dorf Jambewangi, East Java, in welchem der in Bayern geborene Franz Purucker im Rahmen seines einjährigen Freiwilligendiensts lebt, ist dies der Fall.
Arbeitsplätze durch leckere Snacks
Neben dem Englischunterricht an Grundschule setzte sich Franz Purucker mit der Frage auseinander, weshalb die Menschen in seinem Einsatzdorf kaum von der vorhandenen Vielfalt an tropischen Früchten leben können. Durch das Startup Laros, das Franz gemeinsam mit seinem indonesischen Kollegen Anang Setiawan gegründet hat, soll diese Frage beantwortet und gleichzeitig zum Fortschritt der ländlichen Dörfer Indonesiens beigetragen werden.
Die Sonne als Unterstützer
Bisher verarbeitet das junge Unternehmen Drachen-, Schlangen- und Jackfrüchte aus organischem Anbau. Zur Verarbeitung der frischen Früchte zu Trockenobst werden weder chemische Zusatzstoffe noch teure Maschinen verwendet. Die Früchte werden vielmehr vor Ort mit einem selbstgebauten Solar-Dehydrator schonend getrocknet. Nachdem das Trockenobst dann in handgefertigte Papierbeutel gepackt wurde, werden sie (bisher) in Gourmet-Supermärkten in Bali und der indonesischen Hauptstadt Jakarta verkauft. Die Verarbeitung der Früchte führt zu einer Wertsteigerung, durch welche die lokalen Bauern wiederum einen fairen Preis erhalten. Es ist also ein Projekt gemäß dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ inklusive Social Impact: durch die lokale Weiterverarbeitung konnten seit der Gründung vier neue Arbeitsplätze im Dorf geschaffen werden, deren Gehalt 30 Prozent über dem Durchschnitt liegt.
Sobald Franz Purucker im Herbst seinen Freiwilligendienst beendet, wird Anang Setiawan zusammen mit einem bereits zusammengestellten indonesischen Team das Startup weiterführen. Auch für die Zukunft haben die beiden mitgedacht: die Hälfte des erwirtschafteten Gewinns fließt in einen Mikrokredit-Fond, mit dessen Hilfe anderen kleinen Agrarunternehmen geholfen werden soll.