Mit dem Projekt „AndersGründer“ werden Menschen ermutigt und befähigt, ihre Idee zur Lösung eines sozialen Problems in ein nachhaltig wirksames Unternehmen zu überführen. Dabei erhalten sie Unterstützung von dem professionellen Team der Social Impact GmbH, die in ihren erfolgreichen Social Impact Labs in Berlin und Hamburg bereits knapp 100 Startups mit auf den Weg gebracht hat. In unserer gleichnamigen Interview-Reihe möchten wir Gründer vorstellen, die in das Programm aufgenommen wurden. Heute stellt Holger Heinze sein Projekt Monagoo vor.
Hallo Holger, könntest du dich und euer Projekt kurz vorstellen?
Ich bin einer von zwei Gründern der Monagoo und darf hier heute das Team und unser Unternehmen vorstellen.
Monagoo ist ein Online-Shop, der nachhaltiges Einkaufen alltagstauglich machen will. Dazu finden wir Produkte und Hersteller, testen sie auf konsequente Nachhaltigkeit und bieten die Waren dann in unserem Shop an. Schnell, verständlich, transparent und mit Liebe für die Story hinter dem Produkt.
Wann kam dir die Idee für das Projekt?
Ich kam Anfang 2013 zurück von einer Weltreise, auf der ich als Entwicklungshelfer gearbeitet hatte. Wenn man Lieferketten mal aus erster Hand sieht, fängt man an, über Konsum nachzudenken. Und über Werte. Als ich zurück in Deutschland war, beeindruckte mich, was es für tolle Produkte gibt. Aber ich fand es frustrierend, sich durch den Dschungel von Ökosiegeln und halbguten Webshops zu schlagen. Also war die Idee geboren, einen alltagstauglichen und konsequent nachhaltigen Webshop aufzusetzen. Volle Transparenz und leichte Bedienbarkeit.
Was ist der Social Impact der Geschäftsidee, welche Veränderung bewirkt ihr bzw. wollt ihr bewirken?
Wir wollen nachhaltigen, bewussten, respektvollen Konsum möglich machen, weil wir davon überzeugt sind, dass die meisten Menschen nicht respektlos konsumieren würden, wenn sie realistische Alternativen haben.
Wie sieht euer Geschäftsmodell aus?
Wir finden nachhaltige Produkte und Hersteller und erzählen deren Geschichte. In dem Sinne sind wir ein klassischer Händler – wir bringen Käufer und Produzenten zusammen. Zusätzlich betreiben wir das Monagoo Magazin – hier geht es um Information, Aufklärung und nachhaltigen Lifestyle.
Was ist derzeit die größte Herausforderung für euch?
Wir kämpfen immer gegen die gleichen Vorurteile: Nachhaltig ist teuer, sieht nach nichts aus und Ökosiegeln kann man nicht trauen. Wo wir mit diesen (unberechtigten) Vorurteilen aufräumen können (oder es sie gar nicht erst gibt) ist das Feedback der Kunden sehr gut.
Was erwartet ihr von der Aufnahme in das AndersGründer-Programm?
Viele unserer Partner sind Andersgründer, die das Netzwerk nutzen, um ihre Leidenschaft für Nachhaltigkeit in eine Geschäftsidee zu überführen. Genauso wie diese Startups nutzen wir das Netzwerk, die Infrastruktur und vor allem das Coaching-Angebot. Wir haben hier Zugang zu erfahrenen Profis, die uns eine nüchterne Perspektive auf unser Geschäft und unsere Strategien geben. Das ist Gold wert.
Was sind eure Ziele für die nächsten 12 Monate?
Wachsen! Wir haben die Startupphase am 1.11. abgeschlossen und sind nun im Wachstum, d.h. der Shop und die Prozesse laufen nun und wir müssen einfach das Sortiment ausbauen, über unsere Kunden lernen und passende Produkte finden, damit wir uns als alltägliche Einkaufsalternative etablieren können. Wir haben einen guten Sprint über Weihnachten hingelegt und bieten nun fast 5.000 Produkte im Shop an. Außerdem planen wir gerade ein Crowdfunding für ein Spezialprojekt. Mehr wird aber noch nicht verraten.
Mit wem würdest du dich gerne einmal zum Mittagessen verabreden?
Mit jedem, der im Supermarkt Bio-Tomaten kauft, konventionelle Schuhe zum Joggen anzieht und merkt, dass da was schief ist. Demjenigen oder derjenigen würde ich dann gern beim Lunch zeigen, dass es eben doch anders geht. Und zwar bezahlbar, schön und komfortabel.