09.11.2012 – Suchmaschinen wie Google, Yahoo! & Co. sind im Internet- und Informationszeitalter zu den wichtigsten Anlaufstellen für alle Internet User geworden. Wer im Internet nach Informationen sucht, der kommt an diesen Suchmaschinen nicht mehr vorbei. Dass hinter Google & Co ein gut durchdachtes Geschäftsmodell steckt und diese Unternehmen über die Schaltung von Werbeanzeigen Milliarden verdienen, ist ebenfalls längst bekannt.
Es tauchen aber zunehmend Suchmaschinen auf, die zwar die Technologie von Google, Yahoo oder Bing nutzen, aber einen großen Teil der Einnahmen für nachhaltig sinnvolle Projekte an diverse Organisationen abgeben. Drei dieser „grünen“ Suchmaschinen möchten wie Ihnen im heutigen Beitrag vorstellen.
Goodsearch
Goodsearch (www.goodsearch.com) ist eine Suchmaschine, die mit Yahoo! kooperiert und dementsprechend auch die Yahoo-Technologie nutzt. Wenn man also über Goodsearch nach Dingen sucht, erscheinen die Ergebnisse, die auch von Yahoo Search angezeigt würden, nur mit dem Unterschied, dass durch jeden Klick auf eine bezahlte Werbeanzeige bei Goodsearch 50% der Einnahmen an gemeinnützige Zwecke gespendet wird. Im Durchschnitt soll so etwa 1 Penny – umgerechnet etwa €0,008 – pro Suchanfrage zusammenkommen.
Sehr lobenswert ist vor allem die Transparenz, die von Goodsearch geboten wird. Wenn man die Webseite besucht, hat man zunächst die Möglichkeit, eine von vielen Organisationen auszusuchen, an welche die Beträge gespendet werden. Alternativ kann man dort eine neue Organisation bzw. Einrichtung (z.B. eine Schule) vorschlagen. Zudem kann man sich bei der Suchmaschine als Nutzer registrieren und einsehen, wie viele Spendengelder durch die eigenen Suchanfragen zusammengekommen sind.
Der Spendenzähler auf der Webseite von Goodsearch gibt an, dass bis heute bereits knapp US-$10 Mio. gespendet wurden.
Ecosia.org
Ecosia (www.ecosia.org) funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie Goodsearch. Internetnutzer können dort ganz normal nach Dingen bzw. Informationen suchen, wobei die Suchanfragen mithilfe von Yahoo! und Bing verarbeitet werden. Im Gegensatz zu Goodsearch.org hat Ecosia „nur“ den World Wildlife Fund (WWF) als Partner. Ecosia gibt auf der eigenen Website an, dass mindestens 80% der Einnahmen über die Klicks auf Werbeanzeigen an den WWF zum Schutze des Amazonas fließen.
Lobenswert ist die Tatsache, dass die Server von Ecosia durch Ökostrom betrieben werden. Aber auch in Sachen Transparenz steht Ecosia gut dar, denn sowohl die Spendenbelege als auch die Geschäftsberichte sind jedem frei zugänglich.
Laut Spendenzähler von Ecosia ist bis zum heutigen Tag eine Summe in Höhe von etwas über €1 Mio. an Regenwaldprojekte gespendet worden.
Benelab
Anders als die eben genannten Suchmaschinen ist Benelab (www.benelab.org) eine Non-Profit Organisation mit Sitz in Seattle, USA. Auch Benelab arbeitet mit einer bekannten Suchmaschine zusammen, wobei diese nicht ausdrücklich erwähnt wird. Der Unterschied zu den beiden oben genannten Suchmaschinen ist auch der, dass nicht die Werbeanzeigen von der Suchmaschine angezeigt werden, mit welcher Benelab zusammenarbeitet, sondern die Anzeigen können direkt bei Benelab „gekauft“ werden und erscheinen je nach Suchanfrage. Die Werbeeinnahmen werden von Benelab zu 100% an ausgewählte Organisationen gespendet.
Fazit
Der Öko-Trend scheint sich nun nicht nur im „klassischen“ Industrie- und Dienstleistungssektor einzufinden, sondern erobert langsam auch die Online-Dienstleistungsbranche. Waren Suchmaschinen zubeginn des Internetzeitalters allesamt profitorientiert, schleichen sich nach und nach Suchmaschinen ein, die ihre Werbeeinnahmen zu einem Großteil spenden.
Dieses soziale Geschäftsmodell kann vor allem deshalb attraktiv sein, da verhältnismäßig geringe Kosten für die Betreiber solcher Suchmaschinen anfallen, da die Suchergebnisse von den „Suchmaschinen-Giganten“ wie z.B. Yahoo! geliefert werden.
Das Problem für solche Suchmaschinen dürfte wahrscheinlich darin liegen, dass die meisten Nutzer es gewohnt sind, auf die Standardsuchmaschinen zurückzugreifen. Und wie wir alle wissen, ist es unheimlich schwer, bestehende Gewohnheiten zu ändern. Deshalb sollten sich diese “grünen” Suchmaschinen mehr darum bemühen, neue Nutzer zu finden. Hierzu müssten sich die Betreiber ein paar Gedanken machen, wie die Nutzung ihrer Services attraktiver gestaltet werden kann.
Fallen Ihnen noch mehr solcher Suchmaschinen ein? Hinterlassen Sie uns doch einen Kommentar!
2 Kommentare
wegreen.de passt da auch halbwegs ins Raster. Hier werden Produkte nach ihrer Öko-Verträglichkeit hin bewertet.
Hallo Esch,
herzlichen Dank für den Hinweis. Wir werden uns wegreen.de etwas genauer ansehen.
Viele Grüße!