Seit November 2015 ist das Fairphone 2 – ein Smartphone, das vor allem auf gerechte und ethische Arbeitsbedingungen bei der Herstellung abzielt – auf dem Markt. Wir haben bereits über das erste Modell berichtet, und werfen nun einen Blick auf den Nachfolger.
In den letzten Jahren haben sich vermehrt Initiativen gebildet, die gegen schlechte Arbeitsbedingungen im Herstellungsprozess von Smartphones vorgehen möchten und eine Wegwerfkultur nicht mehr akzeptieren wollen. Während Projekte wie Phonebloks oder Puzzlephone versuchen, mobile Endgeräte zu entwickeln, die eine Ersetzbarkeit und Upgradebarkeit von Bauteilen ermöglichen sollen, betont das bereits verfügbare Fairphone 2 neben einer modularen Bauweise, auch bessere Arbeitsbedingungen in der Lieferkette.
Durch die positiven Verkaufszahlen und den Erfolg des ersten Fairphone-Modells, wurde das gleichnamige, niederländische Sozialunternehmen und Hersteller des Smartphones, finanziell in die Lage gebracht, an einer Neuauflage zu arbeiten und hierbei ein leistungsstärkeres Gerät anzubieten, das dem Nutzer eine erleichterte Austauschbarkeit von verschleißbaren Modulen ermöglicht. Dies soll zu einer längeren Haltbarkeit des Fairphone 2 beitragen und dem Kauf eines neuen Smartphones entgegenwirken.
Der Weg ist das Ziel
Neben der längeren Nutzungsdauer stehen faire Arbeitsbedingungen und eine transparentere Supply Chain beim Herstellungsprozess im Vordergrund. Und Transparenz ist hier auch das Stichwort: Das Fairphone 2 enthält zwar einige konfliktfreie, nicht durch Kriegsgruppierungen verkaufte, Metalle (wie Zinn und Tantalum) und es werden auch vermehrt Projekte in der Lieferkette unterstützt, um ArbeitnehmerInnen mehr Rechte und gerechtere Löhne zu sichern, jedoch ist eine vollkommene Herstellung eines Smartphones unter fairen Arbeitsbedingungen nicht machbar – und das weiß und bekundet das Sozialunternehmen auch.
Dennoch möchte sich Fairphone davon nicht entmutigen lassen und will Schritt für Schritt Arbeitnehmerrechte entlang der Wertschöpfungskette verbessern und den Anteil an konfliktfreien Mineralien steigern. So wird zurzeit versucht, bessere Lieferquellen für Tungsten und Gold, das sich in mehreren Bauteilen eines Smartphones befindet, zu identifizieren um diese in Zukunft fair und konfliktfrei zu beziehen.
(Autor: Donato Pagano)