Ein Handy ist in der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Egal wo man lang läuft, sieht man geschäftstüchtige Menschen, die telefonieren oder die Mädchenclique, die an der Eisdiele steht und jede von ihnen auf ihr Handy rumhämmert. Doch wer hat sich eigentlich schon einmal Gedanken darüber gemacht, aus was die Handys bestehen und woher sie kommen? Das neue FairPhone (www.fairphone.com) soll zu Denkanstößen führen.
Wie in leider so vielen Fällen geht es dabei nicht nur darum, aus was die Handys bestehen, sondern auch darum, unter welchen Bedingungen die Materialien wo gewonnen werden. Gefährliche Stoffe wie Cobalt oder Coltan werden unter oft gesundheitsbelastenden Umständen zu Tage gefördert. Und in Ländern wie Kongo, wo die Materialien herkommen, kommt häufig auch nur ein Hungerlohn an. Zusammengesetzt werden die Handys dann in China unter „sklavenähnlichen“ Verhältnissen wie bereits aus den Foxcon-Skandalen bekannt.
Bas van Abel von FairPhone hat sich deswegen nun überlegt, wie er, zusammen mit drei anderen Designern, ein Handy produzieren kann, welches unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt wird. Dies impliziert faire Arbeitsbedingungen und eine Rohstoffgewinnung aus bürgerkriegsfreien Ländern.
Zunächst sollen dafür Zulieferer engagiert werden, bei denen faire Arbeitsbedingungen normal sind. Des Weiteren soll das Handy aus Materialien bestehen, die aus zertifizierten Minen kommen und somit die Materialgewinnung keine Gesundheitsrisiken mit sich bringt. Das FairPhone kann allerdings nicht zu 100% ökologisch produziert werden. Ziel dabei ist es, Denkanstöße, besonders bei den großen Handyherstellern, zu geben.
Im Herbst 2013 sollen die ersten FairPhones auf den Markt kommen. Schon jetzt verzeichnet das Unternehmen eine Vorbestellung von über 5.000 Handys. Ein Handy kostet zwischen 250 und 350 Euro.