In unserem regelmäßig erscheinenden Podcast spricht Georg Staebner von Helden und Visionäre mit interessanten Persönlichkeiten aus dem Bereich Social Entrepreneurship. Diesmal hat er sich mit Dr. Juliane Kronen von innatura unterhalten.
In dieser Podcastfolge wird sichtbar, dass wir zu sehr in Boxen denken. Dr. Juliane Kronen zeigt mit innatura sehr gut, dass im Denken außerhalb von typischen Grenzen viel Wirkung steckt.
In unserer Gesellschaft unterscheiden wir zwischen Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Zivilgesellschaftlichen Akteuren wird dadurch oft das wirtschaftliche Handeln abgesprochen und Wirtschaftsunternehmen die Verantwortung für die Gesellschaft. Die Wirklichkeit ist komplexer. Es gibt Wirtschaftsunternehmen, die soziale und ökologische Verantwortung übernehmen und gemeinnützige Organisationen, die wirtschaftlich agieren.
Gemeinnütziges Warenhaus
Von außen betrachtet wirkt die Arbeit am Beispiel von innatura wie das Lager eines Warenhauses. Erst beim genaueren Hinsehen wird sichtbar, dass es sich hier um spezielle Waren handelt. Waren, die aus dem normalen Handel genommen wurden, z.B. Saisonartikel oder Fehletikettierung. Alles dies wird aufgenommen und weitergeleitet an gemeinnützige Organisationen. Das hört sich einfach an, doch die Komplexität liegt im Detail. Es ist nicht vorhersehbar, welche Ware als nächstes kommt. Die Ware muss geprüft, gezählt, sortiert und registriert werden. Hierfür ist die Effektivität eines Handelsunternehmens nötig, aber gleichzeitig das Herzblut von engagierten Helfer*innen.
Handeln zwischen Wirtschaft und Sozialem
In dieser Podcastfolge zeigt Dr. Juliane Kronen sehr gut auf, mit wie viel komplexen Zusammenhängen ein Sozialunternehmen zurechtkommen muss. Rechtliche Einschränkungen, die trotz enormer Anstrengungen politisch noch nicht gelöst wurden. Finanzielle Zusammenhänge, die die Arbeit von gemeinnützigen Organisationen erschweren. Logistische Meisterleistungen, die nicht wahrgenommen werden. Kritische Worte von allen Seiten trotz wirkungsvollen Handelns.
Verbindungen als Vermittler schaffen
Wie viele Sozialunternehmen, so agiert auch innatura zwischen Wirtschaft und sozialen Organisationen. Sie müssen somit verschiedene “Sprachen” sprechen, abhängig davon, mit welcher Gruppe sie kommunizieren.
Rechtsstaatliche Voraussetzungen
Juliane schaut mit ihrem Handeln über den Tellerrand hinaus. Das Gespräch zeigt sehr gut, wie gemeinsames Wirken, z.B. mit dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschlands e.V. ein großes Potential entfalten kann. Wir sollten uns alle öfter fragen: “In welcher Gesellschaft wollen und können wir leben?”
Es ist möglich, als Unternehmerin und Unternehmer von Sozialunternehmen gemeinsam ein besseres Gesellschaftssystem zu realisieren und in der Politik zu verankern.
Über innatura
Innatura nimmt sich Waren an, die normalerweise weggeworfen würden. Sie werben in großem Umfang neuwertige Sachspenden ein und vermitteln sie an gemeinnützige Organisationen. Dabei garantieren sie als Schnittstelle zwischen der Industrie und den Organisationen, dass alle Spenden bedürftigen Menschen zugutekommen.
Als erste Plattform dieser Art in Deutschland ist innatura seit September 2013 aktiv.