Wer kennt sie nicht: die überfüllten Mülleimer in Innenstädten, Bahnhöfen, Bushaltestellen oder Uni-Cafes, in denen der Großteil des Inhalts aus Einwegkaffeebechern besteht. Rund 15 Minuten wird ein Einwegkaffeebecher durchschnittlich benutzt, benötigt jedoch Unmengen an Ressourcen. Laut der Umwelthilfe landen in Deutschland rund 2,8 Milliarden der Becher im Müll, die vorher aus 1,5 Milliarden Wasser, 64.000 Tonnen Holz und 22.000 Tonnen Rohöl energieintensiv, nämlich entsprechend dem jährlichen Energieverbrauch der Stadt Schwerin, hergestellt wurden. Ein Unding – dachte sich auch Irina Pankowski und startete das Projekt we-kupp – ein stylisher und wiederverwendbarer Teleskopbecher aus hochwertigen Materialien.
Ausklappen und genießen
Eigentlich sind Mehrwegbecher für Kaffee und andere Getränke längst keine Neuheit mehr. Trotzdem werden sie immer noch nicht flächendeckend eingesetzt. Laut Irina liegt das vor allem am Platzmangel in Taschen und Rucksäcken. Deswegen hat die Gründerin entschieden einen zusammenklappbaren Teleskopbecher aus Edelstahl zu entwickeln, der im zusammengeklappten Zustand in etwa der Größe einer Bonbondose entspricht und so auch in kleinen Taschen Platz findet. Der we-kupp Becher ist für jegliche Art von Flüssigkeiten geeignet und hält Heißgetränke durch einen Handschutz schön warm. Irina hat sich in der Entwicklung bewusst für Edelstahl entschieden, der verlustfrei recycelt werden kann und keine Weichmacher enthält.
Investitionen aktuell fast nur in digitale Geschäftsmodelle
Irina und ihr Team sind momentan auf der Suche nach Investoren für den we-kupp, um die Serienproduktion zu starten. Durch die Pandemie steht einiges still, aber davon abgesehen sind viele Investoren derzeit fast ausschließlich an digitalen Geschäftsmodellen interessiert. „Von vielen Investoren haben wir erfahren, dass sie aktuell nur in Artificial Intelligence/ Digital Start-ups investieren und weniger in physische Produkte wie den we-kupp“, erzählt uns Irina. Diese Tendenz erscheint erstmal logisch, aber dann auch wieder nicht, da die Europäische Union nach dem Verbot von Einwegplastikgeschirr nun auch ein Verbot der Einwegkaffeebecher diskutiert.
Nach den Einwegkaffeebechern Plastikflaschen abschaffen
Irina lebt in Wien, wo es seit einigen Jahren mobile Trinkbrunnen für Touristen und Einwohner gibt. In den nächsten Jahren plant sie den we-kupp auch dafür zu etablieren, um sich den Tag über mit Wasser zu versorgen und keine Plastikflaschen mit Wasser to go mehr zu benutzen. Die Alternativen für komplett plastikfreien Konsum sind da, jetzt brauchen sie nur noch Anreize.
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