In Zeiten des Aufruhrs werden moderne NGO-Campaigning-Plattformen immer beliebter. Dahinter verbirgt sich ein Netzwerk, an dem sich weltweit und national Menschen beteiligen können, die vom Sofa aus aktiv die Welt mitgestalten wollen. Change.org in Deutschland ist eine Kampagnenplattform von ihnen, die erfolgreicher denn je nach Unterstützern im trüben Gewässer fischt.
Die Vernetzung der Gesellschaft durch das Internet eröffnet neue Möglichkeiten. Ob in Bad Klostermühle oder in New York, Menschen können weltweit miteinander kommunizieren und agieren. Durch den digitalen Wandel können Nichtregierungsorganisationen mithilfe von zielgerichteter Kommunikation im Internet gehört werden. Kampagnenplattformen 2.0 unterstützen NGOs in ihren Tätigkeiten, die Vorteile für Finanzierung und Viralität mit sich bringen. Als sozialer Vermittler bringen diese, Menschen und NGOs zusammen.
Change.org – Petitionen starten leicht gemacht
Die Anfänge von Change.org als Social Business liegen im amerikanischen Stanford. Zwei Studenten der Stanford University, Ben Rattray und Marc Dimas, versuchten ihre sozialen Visionen über Fundraising und einem Freiwillig-Netzwerk zu erreichen. Aber keine Variante konnte sich dauerhaft durchsetzen. Change.org wie es heute ist, wurde erst später geboren. Auf Change.org können sich Menschen gegenseitig unterstützen und Petitionen starten, mit dem Ziel einen sozialen Wandel herbeizuführen. In 18 Ländern ist Change.org bisher vertreten, darunter auch Deutschland. Ende Juni 2012 startete die Kampagnenplattform in Deutschland, Paula Hannemann ist der Kopf des Berliner Büros. Seither haben sich über 500.000 Unterstützer auf der Plattform eingefunden, Anzahl steigend.
Als erfolgreichste Kampagne ging die Petition „Nationales Denkmal East Side Gallery retten“ in die deutsche Geschichte von Change.org ein. Von Beginn an bis heute gaben mehr als 91.000 Deutsche ihre digitale Unterschrift, um die East Side Gallery, vor dem schrittweisen Abbau zu retten. Luxuswohnungen sollen gegenüber von der O2-World, direkt an der Spree gebaut werden. Platz machen dafür müssen geschichtsträchtige Mauerstücke. Nicht nur den Berliner missfällt dieser Gedanke, Menschen aus allen anderen Bundesländern konnten über Change.org mit einfachen Mitteln angesprochen werden. Die Kampagne verbreitete sich wie ein Laubfeuer über Social-Media-Kanälen wie Facebook und Twitter. Genau das ist es, was Change.org ausmacht. Jeder kann seinen Teil zum sozialen Wandel beitragen – von dort, von hier und von überall.
(Autor: Katja Seifert)