(B)Energy bietet in Äthiopien eine Alternative zu gesundheits- und umweltschädlichem Kochen mit Brennholz an und generiert für die Menschen vor Ort Unternehmenspotenziale. Und das auf eine bestechend einfache Art und Weise, mit Biogas „to go“.
Biogas statt Brennholz
(B)Energy produziert und vertreibt Biogas über ein Franchise-System. Bei lokalen Partnern wird die Biogasanlage, (B)Plant genannt, aufgebaut: in einem Fass wird Kuhmist mit Wasser versetzt, dieser wandert in einen Kunststoffsack und wird dort mit Hilfe von Bakterien zu Biogas umgewandelt. Einfach in der Handhabung und Wartung. Das produzierte Biogas ist dann bereit zum Verkauf und wird für den Transport in Rucksäcke, den (B)Packs, abgefüllt. So kann das Biogas bequem nach Hause gebracht werden. Zum Kochen heißt es nur noch: Rucksack anschließen, Stein drauf, loskochen. Und das ohne die schädliche Rauchentwicklung wie sonst mit Brennholz. Mit ihrer Technologie, die auf die Begebenheiten vor Ort abgestimmt ist, schafft die Gründerin Katrin Pütz neue Geschäftsmöglichkeiten und fördert den Einsatz von Biogas. Mit Schulungen über das (B)Energy-System sollen weitere Biogas-Geschäftspartner gewonnen werden.
Gut für Mensch, Umwelt und Geschäft
Die Idee zur Biogas-Anlage und Biogas-Rucksack für Afrika hatte die gelernte Schreinerin während ihres Agrartechnik-Studiums an der Universität Hohenheim in Stuttgart. Vom Horn of Africa Regional Environment Centre and Network wurde sie eingeladen, an ihrer Idee weiterzuforschen und bei einem Pilotprojekt auf Umsetzbarkeit und Marktreife zu prüfen. Das Pilotprojekt lief so gut, dass im August 2014 (B)Energy gegründet wurde. Und seitdem ist einiges passiert. Die Biogas-Rucksäcke, die wie ein riesiges, aufblasbares Kissen aussehen, gibt es mittlerweile nicht nur in Äthiopien, sondern auch in Kenia, Sudan und Ruanda. Weitere Länder sollen folgen. (B)Energy ist ein Social Business, das hoffentlich noch mehr Menschen auf den Geschmack bringt, soziale und umweltfreundliche Lösungen wirtschaftlich umzusetzen.