Kennt ihr eigentlich all eure Nachbarn? Wenn nicht, dann kann es sein, dass interessante Synergien in einer Wohnsiedlung verloren gehen. Wer seine eigene Nachbarschaft besser vernetzen und auf dem Laufenden halten möchte, der sollte sich die Plattform allenachbarn.de einmal näher anschauen. Dort können Nachrichten für einen selbst definierten Nachbarschaftsraum online gestellt werden. So erfährt man rechtzeitig, wann das nächste Straßenfest steigt, oder der Flohmarkt eröffnet wird. Natürlich kann auch darauf hingewiesen werden, wer die Kohle für den Grill mitbringen soll.
Aber auch Suchmeldungen nach der vermissten Katze können genauso hineingestellt werden, wie die Beschreibung des entlaufenen Großvaters. Wer seine eigene Wohnung renovieren möchte, der schaut sich in der Leih-/Talentbörse um. Vielleicht findet man in der Nähe einen gerade nicht genutzten Bohrer oder anderes Werkzeug, welches benötigt wird. Eventuell meldet sich ja auch ein engagierter Helfer, der einem tatkräftig zur Seite stehen könnte.
Neu eingerichtet ist die Freizeitbörse. Hier können Bekanntschaften mit Nachbarn geschlossen werden, die die gleichen Interessen verfolgen. Dazu kann gemeinsames Joggen genauso gehören, wie das Treffen zum Spieleabend. Ist der eigene Vermieter auch online aktiv, kann dieser über Renovierungsarbeiten oder das Eintreffen des Schornsteinfegers unterrichten.
Wichtig ist hierbei allerdings, dass diese Informationen durchaus ignoriert werden dürfen, weil sie ausschließlich einen informativen Charakter haben. Informationen, die von Mitgliedern eingetragen werden, können per E-Mail abonniert werden.
Auf der Plattform können nur Kleinunternehmen werben. Dazu gehört der Bauer von gegenüber, oder auch der eigene Lieblings-Süßigkeiten-Laden. Die weitere Finanzierung von allenachbarn.de erfolgt über Fördermitgliedschaften und Spenden. Von der Plattform erfolgt keine Weiterleitung von Daten an Werbekunden oder andere Anbieter. Außerdem können keine Dritten oder Fremden auf das eigene Profil zugreifen, wenn man sie nicht selbst dazu autorisiert hat.
(Autor: Natália Kassner)
2 Kommentare
Also das was sich die Initiatoren hier in ihrer Fantasie ausmalen, funktioniert in der Praxis leider nicht. Was bringt es mir, meine vermisste Katze auf die Plattform zu stellen, wenn ich nur 20 Leute erreiche?
Da sind Handzettel an Bäumen wesentlich effizienter. Auch wird sich der eigene Vermieter wohl niemals auf der Plattform anmelden, weil sich Mieter grundsätzlich eher beschweren, als dem Vermieter loben. Was soll der also da. Der hat definitiv kein Interesse online über Renovierungsarbeiten zu diskutieren. Wie naiv sind denn die bei „Allenachbarn“??? Kling alles sehr nach undurchdachten Studentenillusionen. Davon gibt es leider genug Startups. Hier nun wieder ein Paradebeispiel für einen Rohrkrepierer.
Gute Idee, die sicherlich das Potential hat das Leben in den Communities nachhaltig positiv zu verändern, vorausgesetzt natürlich, dass möglichst viele Menschen sich daran beteiligen. Facebook etwa würde in der realen Welt genauso wenig funktionieren, wenn nicht zeitnah eine kritische Masse erreicht worden wäre, die das Prinzip verstanden hat und auslebt. Zu beurteilen, ob das naiv ist oder visionär ist sollte man nicht vorschnell über’s Knie brechen.
@Sandy: Schade, dass Sie mit Ihrem Vermieter kein gutes Verhältnis pflegen. Meine Erfahrungen sind die, dass man auch sehr konstruktiv mit dem Vermieter bzw. der Genossenschaft oder dem Hausverwalter in Beziehung stehen kann. Ob das jeder Vermieter auch für sich zu nutzen weiß, steht auf einem anderen Blatt und hängt ganz davon ab, wie sehr er/sie sich um ein gutes Verhältnis zu seinen Mieter*innen bemüht. Aber auch davon soll es ja einige geben..