Gelatine im Orangensaft, Schweineborsten im Brot und Aromastoffe aus Rind in Kartoffelchips. Viele Produkte enthalten tierische Bestandteile. Oft auch solche Produkte, bei denen man es nicht erwartet hätte. Ärgerlich ist dies für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Grund genug für das monagooMAG, sich einige Produkte anzuschauen und in einer fünfteiligen Serie genauer unter die Lupe zu nehmen.
Keine Kennzeichnungspflicht für viele tierische Bestandteile
Inhaltsstoffe in Lebensmitteln müssen in Deutschland angegeben werden. Allerdings nicht vollständig, denn es gibt Gesetzeslücken. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen weist hin auf
„…Gesetzeslücken, die ermöglichen, dass das Zutatenverzeichnis nicht vollständig sein muss. Dies ist der Fall, wenn eine Zutat selbst aus mehreren Zutatenzusammengesetzt ist, gleichzeitig weniger als zwei Prozent des fertigen Lebensmittels ausmacht und lebensmittelrechtlich genau definiert ist (wie etwa Fruchtsäfte).“ Dann darf der Orangensaft Gelatine enthalten.
Das Alphabet der Schweinerei – tierische Zusätze in Lebensmitteln
Ich werde Euch einige tierische Zusatzstoffe in alphabetischer Reihenfolge vorstellen. Die Liste enthält auch Lebensmittel, bei denen man keine tierischen Bestandteile vermuten würde, die aber dennoch welche enthalten:
A wie Aromastoffe
Viele Aromastoffe werden nicht näher bezeichnet. Sie stammen von Rindern und Schweinen und werden häufig eingesetzt, ohne deklariert zu sein. Dabei kann es sich um Fette handeln (z. B. Rinderfett) oder auch um Molke – ein Nebenprodukt der Käseherstellung. Fette werden häufig in Kartoffelchips verwendet. Molke kann in Margarine, Gebäck und Brot vorkommen.
Wenn auf der Verpackung steht „Ohne künstliche Aromen“ kann dies im Umkehrschluss bedeuten, dass natürliche Aromen eingesetzt wurden. Dies sind oft solche, die von Tieren stammen.
C wie Cochenille
Cochenille ist ein roter Farbstoff. Bekannt auch unter den Bezeichnungen Karmin oder E120. Hergestellt wird Cochenille aus den weiblichen Cochenille-Läusen. Eingesetzt wird Cochenille als Farbstoff in Marmeladen, Süßspeisen, Säften und Campari. Na denn Prost!
E wie Essig
Es gibt viele Essigsorten – dazu gehören auch Weinessig und Obstessig. Weinessig enthält Wein – dieser enthält unter Umständen tierische Substanzen (mehr dazu in Teil 2 unserer Serie). Obstessig kann Apfelsaft enthalten, der wiederum mit Gelatine geklärt sein kann.
G wie Gelatine
Schlachtprodukte wie z. B. Häute, Schwarten, Hufe und Knochen werden gekocht und ergeben die sogenannte Gelatine. Gelatine aus Fischen heißt Hausenblase. Verwendet wird Gelatine oft in Gummibärchen, Kuchen, Pudding, Joghurt, Quark und Frischkäse. Gelatine wird auch als Trägerstoff für Vitamine eingesetzt, z. B. bei Vitamintabletten. Außerdem finden Gelatineplatten (siehe Foto) Verwendung bei Klärprozessen von Säften und Weinen.
G wie Gemüsebrühe
In Gemüsebrühe sind häufig Aromastoffe aus Rinderfett oder Molke und Geschmacksverstärker enthalten. Als Geschmacksverstärker kommt oft Natriumglutamat zum Einsatz. Dieses muss nicht zwangsläufig von Tieren sein – dennoch ist es möglich.
Vegetarische und vegane Alternativen
Ich wollte Euch mit dieser Auflistung nicht den Appetit verderben. Es gibt schließlich zu den hier vorgestellten Stoffen auch rein pflanzliche Alternativen. Immer mehr Hersteller gehen inzwischen auch dazu über, ihre Produkte mit Labels zu kennzeichnen. Mehr dazu im nächsten Teil der monagooMAG-Serie.
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Hier geht es zu Teil 2 der Serie
Hier geht es zu Teil 3 der Serie
Hier geht es zu Teil 4 der Serie
Hier geht es bald zu Teil 5 der Serie
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Noch bevor der Blog von Monagoo geschlossen wurde, konnten wir die tollsten und spannendsten Artikel retten. In unserer Reihe werden wir Euch in regelmäßigen Abständen unsere Errungenschaften präsentieren.