Recyceln, Upcyceln oder ganz einfach Umtüten. Genau das dachten sich die zwei Unternehmerinnen Anja Kromer und Christina Lehmann als sie ihr erfolgreiches Startup Umtüten gründeten. Der Name ist Programm: Umtüten bietet alternative Mehrwegbeutel für den Marktkauf, Bäckerbesuch oder die Snackpause. Das Besondere an der Broot-Tüüt von Umtüten ist ihre jahrelange Gebrauchszeit – welche dagegen bei einer konventionellen Plastiktüte nur etwa 25 Minuten beträgt.
Plattdeutsch für Anfänger
Das norddeutsche Startup Umtüten hat seine Wurzeln in Kiel und fand daher auch seine Produktnamen im Plattdeutsch: Markt-Tüüt, Broot-Tüüt und Snack-Tüüt. Das sind die drei Tütengrößen, die jeweils unterschiedliche Alltagssituationen nachhaltiger gestalten sollen. Die Markt-Tüüt bietet genügend Platz für einen gesamten Markteinkauf, wohingegen die Broot-Tüüt der perfekte Begleiter für das Brötchenholen am Sonntag ist. Der kleinste Beutel, die Snack-Tüüt, ist verschließbar mit einem Klettverschluss und eignet sich für die Butterstulle to-go. Damit die Tüten wiederverwendbar bleiben, sind alle Varianten mit einem auswischbaren Innenleben ausgestattet.
Umweltfreundliche Produktion bei Umtüten
Ein grüner Faden zieht sich durch das gesamte Startup, denn hier steht Nachhaltigkeit von der Produktion bis hin zum Vertrieb im Vordergrund. Die Tüten werden zuerst aus Biobaumwolle hergestellt und mit einem Inlay aus gentechnikfreier Maisstärke aus Europa versehen. Weder Plastik, noch Weichmacher sind im Einsatz. Zusammengenäht im Münsterland und in Augsburg, geht es für die Beutel weiter in die heimische Siebwerkstatt in Kiel, wo diese ihren Druck mit ökologischer Farbe erhalten. Der Versand geschieht schließlich über den markeneigenen Onlineshop in einer nachhaltigen Graspapier-Banderole an den Kunden. Die drei Tüüt Varianten sind ebenfalls in ausgewählten Bioläden, Bäckern und unverpackt Supermärkten zu finden.
Beratung für mehr Nachhaltigkeit
Zusätzlich zu den Tüten bietet das Startup auch Dienstleistungen in Form von Vorträgen, Workshops und Begleitungen für Unternehmen an. In ihrer beratenen Funktion analysieren die zwei Gründerinnen interne Geschäftsprozesse und entwickeln daraufhin nachhaltige Lösungen. Große Firmen wie PwC und das Schleswig Königswiesen Norden Festival haben bereits erfolgreich ökologischen Rat beim Startup gesucht.
Autorin: Henrietta Lukasch
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