Mittlerweile gibt es immer mehr Läden, die nach dem Prinzip arbeiten, dass der Käufer sich in dem Laden etwas aussucht, ohne dafür bezahlen zu müssen. Natürlich ist es auch sehr gerne gesehen, wenn er Sachen mitbringt, die er dafür da lässt. Denn viele Leute haben Dinge zu Hause liegen, die sie zwar nicht mehr brauchen, die aber noch zu gut erhalten sind, um sie wegzuschmeißen. Beim Umsonstladen oder bei der Tauschbox können diese Sachen mitgebracht und andere wieder mitgenommen werden.
Es gibt immer Leute, die genau diese Sachen benötigen, sich diese aber nicht leisten können. Auf der Internetseite Umsonstladen.de steht eine Liste mit mehreren solcher Läden in Deutschland und anderen Ländern zur Verfügung. Um etwas mitnehmen zu wollen ist es nicht zwingend notwendig, dafür etwas anderes dazulassen. Den ersten Umsonstladen dieser Form gibt es bereits seit 1999 in Hamburg.
Schwierige Finanzierung
Ein Problem stellt allerdings die Finanzierung des Projektes dar. Der Laden „läuft“ ohne Problem, allerdings muss die Ladenmiete finanziert werden. Dazu stehen in den Läden kleine Boxen, in denen Spenden dagelassen werden können. Bisher konnte davon die Ladenmiete finanziert werden. Einfacher ist da die Finanzierung der Tauschbox. Diese Boxen stehen seit Mitte 2013 bereits in mehreren Städten wie Wiesbaden, Hamburg oder Berlin. Das Einzige was dabei finanziert werden muss, ist das Material für die Box, die so gebaut werden muss, damit die Gegenstände in der Box nicht wetterbedingt nass werden, da oft Bücher unter den Gegenständen sind.
Die Idee zur Tauschbox ist ein Teil des Projektes „Tausch dich schlau“, welches von den drei Kommunikationsdesign-Studentinnen Ronja Scheidel, Judith Pustet und Christina Wörner ins Leben gerufen wurde. Eine Regel der Box lautet dabei: Ist dein Gegenstand nach 14 Tagen nicht entnommen worden, musst du ihn selbst wieder rausnehmen. Das erfordert zwar zum einem, dass der Spender noch einmal zu der Box gehen muss, obwohl er das vielleicht gar nicht unbedingt vorhatte, aber so bleibt die Box auch immer übersichtlich und quillt nicht über. Einige Anwohner, die die Box um die Ecke stehen haben, halten sie sogar sauber. Die Wiesbadenerin Claudia Schmitz geht dafür sogar zweimal am Tag zur Box, „damit die Leute besser dran kommen und es ein bisschen schöner aussieht – und das macht auch Spaß“, sagt sie.