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    Home»Magazin»Kunst statt Knast – Kunsttherapie für jugendliche Straftäter
    Kunst statt Knast - Lisa Kastner
    Magazin

    Kunst statt Knast – Kunsttherapie für jugendliche Straftäter

    By Anton Nagatkin9. August 2021Updated:9. August 2021Ein Kommentar6 Mins Read
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    21.01.2013 – Wenn Jugendliche straffällig werden, ist es nicht mehr einfach, sie wieder auf den richtigen Pfad zu bringen. Die klassischen Maßnahmen, die vom Staat ausgehen, helfen häufig wenig oder gar nicht. Lisa Kastner (www.diekunsttherapeutin.de) ist Kunsttherapeutin und hat ein neuartiges Projekt namens „Kunst statt Knast“ ins Leben gerufen. Darüber spricht sie mit social-startups.de in einem Interview.

    Frau Kastner, würden Sie unseren Lesern erst einmal erklären, was es mit Ihrem Projekt Kunst statt Knast auf sich hat?

    Kunst statt Knast ist eine Rehabilitationsmaßnahme speziell für straffällig gewordene Jugendliche, was ich aktuell in Berlin verwirkliche. Ich bin Diplom-Kunsttherapeutin und habe aufgrund meiner Erfahrungen auf medizinischen und forensischen Stationen festgestellt, dass sich eine künstlerische Tätigkeit im Rahmen einer Therapie sehr gut eignet um speziell mit straffällig gewordenen Jugendlichen zu arbeiten. Diese Form der Arbeit mit jugendlichen Straftätern außerhalb des Knastes gab es vorher nicht .

    Hängt die Idee für das Projekt mit Ihrer persönlichen Erfahrung zusammen?

    Absolut, ich habe die Malerei früh für mich entdeckt und auch in meinem Leben verlief nicht alles nach Plan. Schnell habe ich gespürt, dass ich die Malerei in gerade in schwierigen Momenten als Ausgleich für mich nutzen kann. Mir gibt die Malerei unheimlich viel denn, denn ich habe gelernt mich dabei mit mir auseinanderzusetzen, unglaublich viel passiert unbewusst. Das kann sehr beglückend sein. Ähnlich wie bei Träumen. Die Erfahrungen die ich durch meine künstlerische Tätigkeit gewonnen habe, habe ich erstmals 2005 im Rahmen eines Praktikums in der forensischen Psychiatrie der Uniklinik Rostock weitergegeben.

    Wie läuft solch eine Therapie konkret ab?

    Mein Konzept ist die analytische Kunsttherapie in der Gruppe. Die Kunsttherapie bietet dem Jugendlichen durch vielfältige Übungen Möglichkeiten an seiner Problematik zu arbeiten.

    Fünf Jugendliche mit ähnlicher Thematik treffen sich dreimal die Woche über zwei Monate. Ich bringe den jungen Straftätern bei, Farben und Materialien für sich als Ausdrucksmittel zu verwenden. Sie lernen, Menschen ihre Empfindungen zu zeigen. So können sie auch ihrer Umwelt einen Spiegel vorhalten ohne direkt gesellschaftlich zerstörerisch zu handeln.

    Ein wesentlicher Faktor ist auch die anschließende Reflexion der eigenen Tätigkeit in der Gruppe. Der Jugendliche lernt zuzuhören, hinzusehen und zu verstehen. Er soll ihm möglich werden, sich mit Dingen, die Ihn umgeben, gedanklich auseinanderzusetzen. Nur so schafft er sich selbst Handlungsalternativen. Zudem gibt es Übungen, die Konzentration und Geduld fördern.

    Mir ist wichtig, dass Jugendliche Erfolgserlebnisse haben, wenn sie etwas erschaffen. Im Anschluss des Kurses „Kunst statt Knast“ folgt eine Ausstellung, indem sie zusätzliche Wertschätzung ihrer Arbeit erfahren.

    Wieso sollten sich die Jugendlichen ausgerechnet für Ihre Therapie entscheiden? Wie machen Sie ihnen den Nutzen klar?

    In meiner Therapie darf der Jugendliche radikal sein wenn er möchte. Ich bringe ihm Möglichkeiten bei, wie er seine gesamte Energie auf die Kunst richten kann. Die Kunst gibt dem Jugendlichen einen Raum, in dem er handeln und sich ausprobieren kann.

    Diese Form des Ausdrucks eignet sich nicht für Jeden. Ein Grundinteresse und eine Offenheit zu dieser Thematik sollte vorhanden sein. In einem Vorabgespräch klären wir, ob der Sinn und die Lust an künstlerischer Arbeit gegeben ist.

    Was sind Ihrer Meinung nach die Ursachen dafür, dass die Jugendlichen straffällig werden?

    Der junge Mensch orientiert sich an Dingen die für ihn greifbar sind. Dinge die ihm gedanklich und praktisch jederzeit zur Verfügung stehen und ihn in seiner Persönlichkeit Bestätigung geben. In dieses Umfeld wächst er hinein. In diesem Umfeld lernt er was Recht und Ordnung ist. Ein Nährboden zur Stärkung des Selbstwertes und der Persönlichkeit kann, gerade in Problembezirken, eben auch das kriminelle Milieu sein. Wenn der Jugendliche in einer kriminellen Blase alles „richtig“ macht, Bestätigung bekommt und sich angenommen fühlt, wird er auf lange Sicht nicht mehr hinterfragen, ob es moralisch verwerflich ist was er tut.

    Gibt es eine bestimmte Einstellung zum Leben, die diese Jugendlichen gemeinsam haben?

    Jeder Mensch wünscht sich von Geburt an eigene Wirksamkeit und Bestätigung. Wenn der Jugendliche durch ungünstige äußere Faktoren in einem schwierigen sozialen Umfeld aufwächst oder er in seiner Familie oder in der Schule keinen Platz für seine Persönlichkeit findet, erlebt er immer wieder Frustration. Der Jugendliche ändert sein Verhalten und die gesamtgesellschaftlichen, moralischen Handlungsrichtungen werden nebensächlich, da sich der Jugendliche nicht mehr in diesem Verbund erlebt.

    Zudem wird ein junger Mensch heute mit so vielen ungefilterten Eindrücken und medialem Müll zugeballert. Ihm wird aber nicht beigebracht wie man damit umzugehen hat. Ihm fehlt häufig schlichtweg die Basis für sich selbst zu entscheiden, was seine Seele schädigt und was nicht.

    Glauben Sie der Staat hat versagt, was den Umgang mit straffälligen Jugendlichen und deren Re-Integration anbelangt?

    Der Staat tut viel, aber eben erst wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Leider ist das politische Netzwerk nicht so ausgerichtet, dass man vorausschauend und vorbeugend arbeiten kann, da die Ministerien untereinander kaum kommunizieren und die Schulpolitik auch immernoch Ländersache ist. Dadurch wird sehr viel Geld zum Fester rausgeworfen. Wenn der Jugendliche von sich aus sozial massiv auffällig geworden ist, gibt es so manche staatlich finanzierte Angebote. Viele kriminelle Karrieren sind zu diesem Zeitpunkt aber schon besiegelt. Wir brauchen mehr Prävention!

    Welche Maßnahmen wären Ihrer Meinung nach nötig, um die Jugendkriminalität von Anfang an einzudämmen?

    Man muss an vielen Faktoren ansetzten. Ein gut durchdachtes, sozial übergreifendes und einheitliches Schulsystem in dem jedes Kind gesehen wird, seinen Platz findet und in seinem Wesen und seiner Individualität gefördert wird, wäre ein Anfang!

    Vor allem muss mehr Betreuungspersonal in die Schulen. Ein Lehrer auf 28 Schüler angesichts großer sozialer Problematiken in einigen Bezirken ist in dieser Form nicht mehr zu leisten. Viele Kinder gehen hier mit Ihren Problemen unter. In der Kinder-, und Jugendpsychiatrischen Forschung weiß man schon lange das es in jeder Klasse mindestens sechs auffällige Kinder gibt, die anders lernen. Zusätzlich leiden viele Kinder unter häuslicher Gewalt.

    Zudem ist ein umfangreiches Nachmittagsprogramm ist Pflicht. Kinder setzten sich vor die Playstation, weil diese immer zur Verfügung steht. Sie begeistern sich aber auch für die Natur, schneidern, kochen oder interessieren sich dafür wie man ein Fahrrad repariert. Es ist nur keiner da der Ihnen zeigt wie das funktioniert. Das muss sich ändern! Die Kinder machen kein Geheimnis aus dem woran es Ihnen mangelt oder was sie sich wünschen. Wir schauen nur nicht mehr genau hin.

    Vielen herzlichen Dank für das Interview. Vielleicht könnten Sie noch einige Worte zu Ihrer Person sagen?

    Ich bin gebürtige Rostockerin und habe mich nach meiner Ausbildung zur Grafikerin, zu einem Studium der Kunsttherapie in Bremen entschieden. Während dieser Zeit hospitierte ich auf vielen psychosomatischen Stationen bsw. in der Charité und der Uniklinik Frankfurt. Zudem führte ich durch Ausstellungen und arbeitete im museumspädagogischen Dienst der Hamburger Kunsthalle und der Deichtorhallen.

    Seit 2010 lebe ich in Berlin. Neben der Projektentwicklung „Kunst statt Knast“ und meiner selbstständigen Tätigkeit als Kunsttherapeutin, arbeite ich mit Jugendlichen in einem Programm zur Berufsorientierung, des Bundesministeriums für Bildung. Ich freue mich sehr wenn die Leser an meinem Programm Interesse zeigen und es weiterverfolgen. Gerne können Sie mir auch dazu schreiben. Besuchen Sie mich doch auf meiner Internetseite.

    Interview
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    Anton Nagatkin
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    Ein Kommentar

    1. Jessica on 18. Februar 2016 09:47

      Liebes social-startups-Team!

      Wer hat dieses tolle Interview mit Lisa Kastner geführt?
      Brauche die Angabe zur Literaturrecherche für eine Hausarbeit.

      Vielen Dank für diesen genialen Beitrag (es passt thematisch genau in meine Hausarbeit) und was Frau Kastner sagt ist so wertvoll!

      Grüße!

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