Mit dem steigenden Konsumentenbewusstsein kam es in den letzten Jahren gleichzeitig zur Gründung einer Vielzahl von Startups, die sich dem ökologisch und sozial verträglichen Kaffeegenuss verschrieben haben. Nachstehend möchten wir euch sieben dieser nachhaltigen Kaffee-Startups kurz vorstellen.
Coffee Circle
Coffee Circle bietet im eigenen Onlineshop äthiopischen Spitzenkaffee aus nachhaltigem Anbau an. Pro verkauften Kilogramm Kaffeebohnen unterstützt Coffee Circle Entwicklungsprojekte vor Ort mit einem Euro. Das Besondere dabei ist, dass der Kunde beim Kauf der Kaffeebohnen selbst entscheiden kann, welches Projekt unterstützt werden soll. Das Unternehmen publiziert die jährlich vorgenommenen Spendenbeiträge über ihren eigenen Verein (Circle e.V.) – so ist dokumentiert, welche Spenden in welchem Projekte landen.
Moema
Das klassische Fairtrade-Modell ist für Moema nicht genug. Stattdessen setzt dieses nachhaltige Kaffee-Startup neue Maßstäbe in Sachen Fairness und lebt das Modell des Direct Fair Trade: Zusätzlich zu den von den konventionellen Gütesiegeln vorgeschriebenen Mindeststandards sieht Direct Fair Trade vor, dass die gesamte aus der Produktion resultierende Wertschöpfung im Anbauland verbleibt. Moema ist der erste und bislang einzige Kaffeelieferant in Europa, der diesen neuen Standard des fairen Handels konsequent umsetzt und wirklich faire Bedingungen für die Erzeuger sicherstellt. Die Gründer von Moema haben selbst jahrelang in Latein Amerika gelebt und stehen auch noch heute in persönlichem Kontakt mit den Kaffee-Produzenten vor Ort um die Erfüllung ihrer Vision zu gewährleisten.
Green Cup Coffee
Green Cup Coffee bietet fair gehandelte Arabica-Kaffees von den weltbesten Fincas, welche Jahr für Jahr sorgfältig auswählt werden. Dabei achtet das nachhaltige Kaffee-Startup nicht nur auf die geschmackliche Qualität der Kaffeebohnen, sondern auch auf die Anbau- und Verarbeitungsmethoden sowie die sozialen Strukturen der Farm. Ein ressourcenschonender Umgang mit der Natur, eine angemessene Infrastruktur für die Angestellten und Erntehelfer sowie der Fokus auf ein Qualitätsmanagement vor Ort sind für das Kaffee-Startup von höchster Bedeutung. Außerdem schreibt Green Cup Coffee Transparenz groß und so geben sie Konsument*innen die Möglichkeit, den Ursprung ihres Kaffees bis zur Plantage zurückzuverfolgen.
Oromo Coffee
Treibhausgase, Abfall, Wasserverbrauch – Kaffeekonsum ist auch in Sachen ökologische Nachhaltigkeit bedenklich. Die negativen Umweltauswirkungen entstehen sowohl beim Anbau als auch beim Transport und der Verpackung des Kaffees. Das 2019 gegründete nachhaltige Kaffee-Startup Oromo geht dieses Thema an. Ihr Ziel ist mehr Nachhaltigkeit für Kaffee in Büros. Dieses erreichen sie durch die folgenden vier Schritte: 1. Sie kaufen Kaffeebohnen nur von Bauern mit geringem Wasserverbrauch. 2. Segelbote bringen die Bohnen CO2-sparend nach Europa. 3. Auch die letzte Meile ist durch den Transport auf Lastenfahrrädern emissionsfrei. 4. Dabei werden große, wiederverwendbare Boxen benutzt. Neben dem ökologischen Nutzen muss man jedoch keinerlei auf den Geschmack verzichten. Oromo bietet verschiedene Bohnensorten mit unterschiedlichen Röst- und Aromaprofilen an. So findet jeder die Bohne, die zum eigenen Geschmack und zur bevorzugten Zubereitungsart passt.
Samocca
Im eigenen Onlineshop bietet SAMOCCA unterschiedliche Kaffeesorten an, die fair und hochwertig produziert werden. Das Unternehmen nutzt nur Bohnen aus präzise definierten Anbaugebieten. Die Bohnen des nachhaltigen Kaffee-Startups werden in einer Werkstattarbeitsgruppe zur Förderung von behinderten Menschen verarbeitet. Dabei werden die traditionellen Methoden der alten Kaffeemanufakturen verwendet. Wer Produkte mit der Arabicabohne kauft, die auf der SAKE COFFEE PLANTATION in Ruanda angebaut wird, der unterstützt Projekte vor Ort und die Menschen in Ruanda.
MyCoffeeStar
Nicht nur die Kaffeeproduktion an sich kann das Thema Nachhaltigkeit betreffen, sondern auch der Verpackungsmüll, der aus dem Kaffeekonsum resultiert. Das trifft vor allem auf Wegwerfkapseln zu. Für die häufig genutzten Maschinen von Nespresso, Vertuo, Dolce Gusto und Tschibo Cafissimo entwickelte mycoffeestar deshalb eine wieder befüllbare Kapsel aus Edelstahl. ÖKO-TEST hat die Kapsel des nachhaltigen Kaffee-Startups mit dem Prädikat „sehr gut“ ausgezeichnet. Ein besonderes Merkmal dabei ist, dass jeder selber entscheiden kann, welchen Kaffee er/sie trinken möchte. Durch die Verwendung der Edelstahl-Kapsel spart man im Jahr etwa 500 Euro bei zwei Personen und zwei getrunkenen Kaffee am Tag – und zusätzlich schont man die Umwelt. Bis dato haben die Kund*innen von mycoffeestar 5 Milliarden Wegwerfkapseln eingespart.
Nachhaltige Kaffee-Start-ups und darüber hinaus
Nicht nur der Kaffee und dessen Herstellung, Transport und Verpackung haben Auswirkungen auf die Umwelt und das Wohlergehen der Kaffee-Anbauer. Das gleiche gilt auch für Nahrungsmittel, die wir häufig zusammen mit Kaffee konsumieren. Ein Beispiel dafür ist Milch. Auf Grund des großen ökologischen Fußabdrucks von Kuh-Milch gibt es eine Handvoll Start-ups, die sich mit Alternativen beschäftigen. Darunter fallen beispielsweise Oatly, der mittlerweile beliebte Schwedische Produkzent und Vertreiber von Hafergetränken, oder das Start-up vly, welches einen Pflanzendrink aus Erbsenprotein herstellen.
Außerdem gibt es da noch Blue Farm, ein Berliner Start-up welches Haferdrinkpulver herstellt. Gemischt mit Wasser aus der Leitung kann man damit im Handumdrehen eine leckere und nachhaltige Milchalternative kreieren. Dadruch, dass man das Wasser selbst hinzufügt, spart man mit einem Pulver-Beutel von Blue Farm 90% des Verpackungsmülls ein. Außerdem vermeidet man Lebensmittelabfälle, da sich das unvermischte Pulver sehr lange hält und man nicht auf die gängigen 0,5 Liter Packungen beschränkt ist. Man kann genau so viel Hafermilch herstellen, wie man gerade benötigt. Blue Farm arbeitet zudem mit Zutaten aus Europa und setzt auf regionale Verarbeitung.
3 Kommentare
Die befüllbare Kapsel von MyCoffeeStar habe ich auch. Ziemlich praktisch und man spart eine Menge Geld ein :)
LG
Bruno
Mir gefällt die Idee von der ersten Röst-Mahl-Brüh-Kaffemaschine. So hat man seine eigene Bio-Kaffeemanufaktur zu Hause. Ich finde sehr positiv, dass das steigende Konsumentenbewusstsein auf nachhaltig die Kaffeeindustrie verändert.
Ich finde sehr schön, wie Sie hier von den nachhaltigen Kaffee-Startups berichten. Ich habe mir vor einer Woche eine neue Kaffeemaschine gekauft. Ich werde gleich mal ein paar der Kaffee Marken hier ausprobieren.