Auf der neuen Crowdfunding-Plattform EcoCrowd, die sich auf den Bereich Nachhaltigkeit spezialisiert hat, tummeln sich einige interessante Ideen und tolle Projekte. In unserer neuen Reihe “Nachhaltigkeit jetzt!” stellen sich die Projektinhaber unseren Fragen. Heute ist das Projekt Die Grüne Fee an der Reihe.
Hallo Rebecca, könntest du dich und euer Projekt kurz vorstellen?
Unser Projekt ist ein kleines Naturwarenlädchen im Sauerland, Altena. Mit diesem Naturwarenlädchen „Zur grünen Fee“ unterstützen wir vor allem regionale Direktvermarkter von Obst und Gemüse. Untermalt wird unser Angebot von regelmäßigen Kochkursen, die in der Grünen Fee einmal im Monat abgehalten werden. Wir wollen den Menschen wieder Mut machen, sich selbst zu versorgen und sich gesund und regional zu ernähren.
Wann kam euch die Idee für das Projekt?
Die Projektidee entstand Anfang 2014. Die Stadt Altena hat eine „Pop-up“ Initiative ins Leben gerufen. Die Möglichkeit zu günstigen Bedingungen einen Laden zu eröffnen, hat uns ermutigt das Projekt zu starten. In Altena fehlte ein solches Geschäft bislang. Durch die zunehmende Landflucht haben in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr Läden in Altena geschlossen. Die Pop-up Initiative hat wieder neues Leben in die Stadt gebracht, das wir nun mitgestalten möchten.
Worin genau besteht die soziale Komponente des Projekts?
Die grüne Fee hat viele soziale Komponenten:
- Unterstützung regionaler Klein- und Privatanbauer
- Austauschort und Hilfestellung zu gesundem Leben durch das Seminarangebot und Informationen im Lädchen
- Zusammenarbeit mit Schulen, der KITA und Weiterbildungszentrum (u.a. sind wir der Lieferant des „gesunden Frühstücks“ für die KITA St. Katharina) und den Naturschutzzentren der Nachbarorte
Wie sieht euer Geschäftsmodell aus?
Höchste Priorität hat bei uns der regionale Anbau. Noch vor dem „Bio“ Aspekt. Für uns zählt die Herkunftsgarantie mehr, als ein „Bio-Siegel“ aus Übersee. Wir setzen auf unser Ladengeschäft und bieten gleichzeitig auch Umweltbildung im Rahmen von Seminaren an. Unser Sortiment ist eine bunte Mischung aus regionalen Erzeugnissen, Selbstkreationen (Feen-Müsli, Brotbackmischungen, Marmelade, etc.) und einigen ausgewählten Naturkosmetikprodukten. Unser Lädchen hat regelmäßig geöffnet und unsere Kunden können sich bei uns individuell mit regionalen Produkten von Brot über Gemüse bis hin zu Säften und sogar einigen regional gebrannten Spirituosen versorgen. Wöchentlich bieten wir dazu eine sogenannte „Feen-Tüte“ an, die saisonale Gemüse und Obstsorten beinhaltet.
Was ist derzeit die größte Herausforderung für euch?
Die größte Herausforderung ist unsere personelle Besetzung: Momentan läuft die Fee mithilfe der familiären Unterstützung durch meine Eltern. Unser Umsatz reicht nicht aus, um jemanden einzustellen. Aber genau das muss sich in den nächsten Wochen ändern. Ich selber bin Meeresbiologin und erwirtschafte einiges an Kapital für den Laden durch meine anderen Projekte. Einmal im Monat bin ich selbst für eine Woche hinter dem Tresen, die restliche Zeit verbringe ich mit Umweltbildung, um nötiges Geld für die Fee und meinen Lebensunterhalt zu erwirtschaften.
Was sind eure Ziele für die nächsten 12 Monate?
So viele Menschen wie möglich von der Schönheit und Vielfalt unserer regionalen Landwirtschaft zu begeistern. Deshalb habe ich unter anderem das Crowdfunding-Projekt auf Ecocrowd gestartet. Wenn ich träumen darf, dann haben wir hoffentlich ab Anfang nächsten Jahres eine(n) MitarbeiterIn, vielleicht eine(n) engagierten SchülerIn meiner ehemaligen Schule. Auch die Kochkurse, die vielen Menschen bereits sehr viel Spaß gemacht haben, möchte ich weiter ausbauen. Die Menschen sollen wieder Freude an gemeinsamem Kochen haben und den Mut, neue Dinge auszuprobieren. Wir möchten in unserem Umkreis das Lädchen werden, in das man gerne einkehrt, um tolle Produkte aus der Region zu kaufen oder um einfach einen netten Schnack und gutes Essen zu genießen.
Mit wem würdest du dich gerne einmal zum Mittagessen verabreden?
Mit Euch!