Geschenkpapier enthält meist giftige Farben, Plastik oder Aluminium, und ist somit nicht recycelbar. Das Münchner Startup PlanetPaket stellt Geschenkpapier ganz ohne Mineralöl und Lösungsmittel her.
Schenken und beschenkt werden ist etwas Schönes, etwas, das Freude bereitet. Doch das, was die Geschenke umhüllt, ist meist nur ein schöner Schein. Denn Geschenkpapier ist nur schwer bis gar nicht recycelbar. Die Farben enthalten meist Palmöl, tierische Bestandteile oder Lösungsmittel. Ist das Papier zusätzlich noch mit Aluminium, Glitzer oder Folie beschichtet, ist meist alle Umwelt-freundlichkeit verloren. Als die Münchnerin Sarah Kessler jedoch nach umweltfreundlichem Geschenkpapier suchte, fand sie keines, das ihr gefiel. Und so kreierte sie kurzerhand ihr eigenes Öko-Geschenkpapier in verschiedenen Designs und eröffnete einen Online-Shop: PlanetPaket.
Geschenkpapier ohne Gift, Glitzer und Gewissensbisse
Seit der Gründung des eigenen Startups verbringt Kessler viele Abende im Keller ihres Elternhauses in München – dem Sitz von PlanetPaket. Zu Beginn gab es zwölf Designs, nach und nach kommen immer mehr dazu. Die Bestellungen macht sie, gemeinsam mit ihrem Ehemann, von Hand fertig. In Sachen Nachhaltigkeit gehen die beiden keine Kompromisse ein – sogar das Klebeband für die Pakete ist wiederverwendbar. Außerdem werden bei jedem verkauften Papierbogen 10 Cent an ein soziales Projekt gespendet.
Doch zu Beginn lief nicht alles so glatt, wie erhofft. So sprang beispielsweise einen Tag vor Abgabe der ersten Druckdateien ihr Designer ab. Zum Glück fand Kessler kurzfristig noch einen anderen Designer, der die Druckdateien über Nacht fertig machte. Seitdem wächst das Startup jedoch stetig.
Ganzheitliches Handeln für sinnvolle Lösungen
Entworfen und produziert wird das Geschenkpapier zusammen mit der Druckerei Gugler in Melk, Österreich. Die Druckerei hat selbst hohe Ansprüche an ihre eigene Nachhaltigkeit: alles, was sie produzieren, soll vollständig wiederverwendet werden können. Ganz nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip. Öko-Strom und Farben ohne Lösungsmittel und Giftstoffen sind für sie selbstverständlich. Auch die neue Druckhalle hat es in sich: die Fassade besteht aus alten Druckplatten, die Dämmung aus Papierabfällen.
Ernst Gugler, Besitzer der Druckerei, arbeitete früher für die Umweltorganisation WWF. Heute will er als Unternehmer beweisen, dass erfolgreiches Unternehmertum auch anders geht.
Schöner schenken, weniger Müll beim Einpacken
Anderes nachhaltiges Geschenkpapier gibt es auch bei Avocadostore, Waschbär, von Bow & Hummingbird, memo, ava&yves, karamelo und in ausgewählten Läden. Das Siegel „Der blaue Engel“ kennzeichnet zum Beispiel Recycling-Geschenkpapier, das zu 100 Prozent aus Altpapier besteht.
Es gibt natürlich auch noch andere tolle Möglichkeiten, Geschenke nachhaltig zu verpacken. Einen ausführlichen Artikel gibt es bei Utopia.