03.05.2013 – „Nachhaltigkeit ist Unsinn“ – Genau diese Aussage stellte Michael Braungart, Professor für Verfahrenstechnik, bei einem Interview mit der „Euro am Sonntag“ auf. Manch einen Leser wird diese Aussage sicherlich wie ein Schlag treffen. Doch was Professor Braungart mit seiner Behauptung meint, soll nun im ersten Teil einer zweiteiligen Artikelserie erläutert werden.
Ist Nachhaltigkeit wirklich sinnvoll? (Teil 1)
Michael Braungart selbst ist ein anerkannter Wissenschaftler, Geschäftsführer der EPEA Internationale Umweltforschung GmbH in Hamburg und wissenschaftlicher Leiter des Hamburger Umweltinstituts. Demnach also ein Mann, der keine Aussage ohne einen triftigen Grund treffen würde. Trotzdem klingt die Aussage „Nachhaltigkeit sei Unsinn“ erst einmal befremdlich.
Hintergrund dieser These ist ein völlig neuer Ansatz, wie man mit der eigenen Natur umgehen sollte. Er plädiert nämlich dafür, neue Produkte zu erfinden. Diese sollten notwendigerweise so produziert werden, dass sie von Anfang an nachhaltig sind. So würde sich die Frage nach einem notwendigen Recycling gar nicht erst stellen. Man sollte die neuen Produkte ohne schlechtes Gewissen wegwerfen können, weil sie die Natur unterstützen und ihr gar nicht erst schaden.
Die heutige Form der Nachhaltigkeit sagt Herrn Braungart nicht zu, weil es laut seiner Aussage „nichts bringe, wenn man der Natur nur ein bisschen weniger schade“. Er möchte die Unternehmen dazu motivieren, von Anfang an so intelligent zu produzieren, dass ein neues und innovatives Recycling möglich gemacht werden kann. Heutzutage werde eher versucht, Materialien wiederzuverwerten, die genau dafür eigentlich nicht gemacht sind. Mit dieser Idee setzt er direkt bei der Produktion des Produktes an. Dadurch hätten die Kunden gar nicht die Möglichkeit ein anderes, nicht sinnvoll wiederverwertbares Produkt zu kaufen.
Den zweiten Teil des Artikels können Sie hier lesen.