Der 8. März, bekannt als Internationaler Frauentag, wird zunehmend als „Feministischer Kampftag“ bezeichnet. Dieser Tag hat seine Wurzeln in der sozialistischen Frauenbewegung des frühen 20. Jahrhunderts und wurde erstmals 1911 begangen. Ursprünglich standen Forderungen nach Wahlrecht, Arbeitsrechten sowie körperlicher und reproduktiver Selbstbestimmung im Vordergrund. Heute ist der 8. März nicht nur ein Tag zum Feiern, was bisher erreicht wurde, sondern vor allem ein Tag des Protests und der Forderung nach echter Gleichberechtigung.
Und die ist leider immer noch dringend nötig. Denn auch wenn wir in den letzten Jahrzehnten einiges erreicht haben, gibt es weiterhin riesige Ungerechtigkeiten. Frauen* erleben nach wie vor Benachteiligungen in verschiedenen Lebensbereichen, sei es im Job, im sozialen Umfeld oder in der Politik. Doch wichtig ist: Feminismus dreht sich nicht nur um Frauen. Auch wenn der Name es suggeriert, geht es um die grundlegende Forderung, dass alle Menschen dieselben Rechte haben sollten – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung oder anderen Merkmalen.
Diskriminierung trifft viele Gruppen: queere Menschen, Menschen mit Behinderungen, BIPoC (Black, Indigenous, People of Color), soziale Randgruppen und viele mehr. Ein intersektionaler Feminismus setzt sich dafür ein, dass niemand aufgrund von strukturellen Ungleichheiten benachteiligt wird. Der 8. März ist also ein Kampftag für eine gerechtere Gesellschaft – für alle.
Equal Pay Day: Gleiche Arbeit, aber nicht gleicher Lohn?
Ein besonders krasses Beispiel für diese Ungerechtigkeit ist der Equal Pay Day, der dieses Jahr in Deutschland am 7. März ist. Dieser Tag markiert symbolisch den Zeitpunkt, bis zu dem Frauen rechnerisch „umsonst“ arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar bezahlt werden. Der Gender Pay Gap – also der Unterschied im Bruttoarbeitslohn zwischen Männern und Frauen – liegt in Deutschland immer noch bei 16 Prozent (Stand 2024, Statistisches Bundesamt). Zwar verzeichnen wir aktuell den stärksten Rückgang der Lohnungerechtigkeit seit Beginn der Aufzeichnungen 2006, aber geschlossen ist diese Lücke noch lange nicht.
Warum? Die Gründe sind vielfältig: Frauen sind seltener in Führungs- und Entscheidungspositionen vertreten, sie unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit oft familienbedingt, und es fehlt vielerorts an Lohntransparenz.
Social Startups und Vereine im Einsatz gegen Diskriminierung
In Deutschland gibt es zahlreiche Organisationen und Initiativen, die sich aktiv gegen Diskriminierung einsetzen und für Gleichberechtigung kämpfen. Hier sind ein paar davon:
Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) – Der advd ist ein Dachverband unabhängiger Antidiskriminierungsbüros und -beratungsstellen. Seine Mitgliedsorganisationen bieten Beratung und Empowerment für Menschen, die Diskriminierung erleben – und sitzen in vielen unterschiedlichen Städten. Hier geht es zu den Mitgliedsorganisationen.
Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung – Diese Initiative kämpft für das Recht auf sexuelle und körperliche Selbstbestimmung und setzt sich gegen diskriminierende Gesetze und Praktiken ein. Zusammen mit Beratungsstellen, über 40 verschiedenen feministischen und allgemeinpolitischen Gruppen, Verbänden, Netzwerken, Gewerkschaften und Parteien sowie Einzelpersonen veranstalten sie Demonstrationen und andere Aktionen.
Queermentor – Queermentor bietet ein digitales Mentoring-Programm für queere Menschen, um ihre berufliche und persönliche Entwicklung zu unterstützen. Ziel ist es, sichere Räume für Austausch und Wachstum zu schaffen. Sie setzen aber auch direkt bei Unternehmen an, um Empowerment und Chancengerechtigkeit zu fördern. Wir haben hier über die Initiative berichtet.
vollefarben.de – vollefarbe,de ist ein Marktplatz, der aktiv nach Produkten von Unternehmer*innen of Color sucht und diese auf ihrer Plattform zugänglich macht. Die verkaufenden Unternehmen profitieren dadurch von einer erhöhten Reichweite, Cross- und Upselling sowie vielseitigen Co-Marketing-Möglichkeiten.
Social-Bee – Social-Bee hilft Geflüchteten beim Zugang zum Arbeitsmarkt, indem sie Unternehmen und Geflüchtete gezielt zusammenbringen und langfristige Integrationslösungen schaffen. Darüber hinaus bieten sie Trainingsunterlagen für Diversity Management und Diverse Hiring an. Wir haben hier bereits berichtet.
WeSpeakYouDonate – Bei WeSpeakYouDonate halten Diversity-Expert*innen spendenbasierte Vorträge und Workshops zu Diversität, Inklusion und Gleichberechtigung in Unternehmen. Anstatt ein Honorar zu zahlen, spenden die Unternehmen den Betrag an gemeinnützige Organisationen wie LeTRa oder Queermentor. So entstehen wertvolle Partner:innenschaften zwischen NGOs und Unternehmen. Wir haben hier bereits berichtet.
Omas gegen Rechts – Omas gegen Rechts ist eine zivilgesellschaftliche Initiative, die sich aktiv gegen rechtsextreme Tendenzen engagiert und für eine offene, demokratische Gesellschaft kämpft.
Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) – SEND setzt sich für Sozialunternehmen ein, die gesellschaftliche Herausforderungen wie Diskriminierung angehen. Durch Netzwerkbildung und politische Arbeit unterstützt SEND Social Startups in ihrer Wirkung.
Gleichberechtigung geht uns alle an
Diese Organisationen leisten einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung. Der Feministische Kampftag am 8. März erinnert uns daran, dass der Einsatz für eine gerechte Gesellschaft weiterhin notwendig ist.
Kennt ihr weitere Startups, Initiativen, Vereine, etc.? Dann schreibt uns diese gerne in die Kommentare!