Die Gründungslandschaft ist vielfältig. Oft hört man nur von den jungen Gründer:innen – doch ein Teil der ist über 50 Jahre alt. Mit dem neuen Buch Senior Social Entrepreneurship möchten Ralf Sange und Katrin von Wulffen zur Gründung motivieren.
Schaut man auf das Thema Gründung, wird klar, dass sich in den letzten Jahren einiges verändert hat. Trotz Corona-Pandemie wurden 2020 immer noch 540.000 Neugründungen verzeichnet. Steigt also die Gründungsbereitschaft? Mit dem Alter nimmt die generelle Gründungsbereitschaft stark ab. Im Jahr 2019 beispielsweise betrug die Altersgruppe von 55 bis 64 Jahren 7,5 Prozent.
Viele Berufstätige jenseits der 50 beschäftigen sich damit, wie sie die letzten Jahre ihres Berufslebens selbstbestimmt, sozial und sinnvoll gestalten wollen. Und: Ältere Gründer:innen haben gegenüber Jüngeren einen großen Vorteil: Lebens- und Berufserfahrung. Dadurch konnten sie viele Kompetenzen, fachliches Know-How und Branchenkenntnisse erwerben.
In Deutschland sind die über 50-Jährigen eine große Bevölkerungsgruppe. Insgesamt leben hier rund 35 Millionen Menschen 50 plus. Enorm viel Potenzial.
In Deutschland tut sich etwas
Gerade hat die Körber Stiftung wieder den Preis „Zugabe“ vergeben. Mit dem Preis ehrt die Stiftung Senior Social Entrepreneurs. Und mit „Gründer 50plus“ gibt es eine Gründungsberatung die in diesem Bereich aktiv ist.
Wie viel Potenzial zum Thema „Gründen im Alter“ steckt, hatte die Körber Stiftung mittels Umfrage beim Sozialforschungsinstitut forsa in Auftrag gegeben. So könnte sich jeder fünfte vorstellen, ein Social Business zu gründen.
Senior Social Entrepreneurship – Ein Mutmacher für Menschen 50plus
Wie man mit 50plus sinnstiftend gründet, so lautet der Untertitel des Fachbuchs von Ralf Sange und Katrin von Wulffen, trifft also den Nerv der Zeit.
Doch auch wenn die Gründung eines eigenen sozialen Unternehmens eine interessante Zukunftsperspektive eröffnen könnte, Herausforderungen gibt es genug. Das Buch „Senior Social Entrepreneurship“ von Ralf Sange und Katrin von Wulffen möchte hier als eine Art Mutmacher in die Presche springen.
Das Buch wirft einen Blick auf das neue Altern, stellt die Kompetenzen der Generation Babyboomer in den Mittelpunkt statt deren Defizite und erklärt, was Senior Social Entrepreneurship bedeutet. Anhand ausgewählter Portraits werden ältere Sozialunternehmer:innen vorgestellt, deren Gründungen von der „Digitalen Stottertherapie“ über die „Anonymen Insolvenzler“ hin zum „Unternehmertum für Gefangene“ gehen. Ein umfassender Praxisteil begleitet Interessierte von der Gründungsidee zum Konzept bis zur Umsetzung.
So soll das Buch Menschen unterstützen, sich in der Dritten Lebensphase dauerhaft und nachhaltig zu engagieren und gleichzeitig vor sozialer und finanzieller „Altersverarmung“ zu schützen.